Trotz Bafög-Erhöhung: Studenten in der Mieten-Klemme – so ist die Lage in Hamburg
Obwohl die Bundesregierung den Bafög-Satz angehoben hat, ist trotzdem klar: Das Geld reicht nicht. Jetzt zeigt auch die Studie: in vielen Städten müssen die Studenten in den sauren Apfel beißen und geben das meiste für die Miete aus. „Immowelt“ hat jetzt die Warmmieten auf ihrer Website analysiert und deckt auf – die Mieten verschlucken immer mehr vom Bafög. Doch wie sieht es in Hamburg aus?
Dass es in Hamburg nicht günstig ist, zu wohnen, ist nichts Neues. Aber auch Studenten mit zumeist geringem bis gar keinem Einkommen suchen nach einer Bleibe. Das Bafög (Bundesausbildungsförderungsgesetz) soll hier ansetzen und studierende Kinder von Eltern mit geringerem Einkommen entlasten. Denn neben dem Studium bleibt meist kaum Zeit, Geld dazu zu verdienen. Die Studie von „Immowelt“ zeigt: Mit 67 Prozent vom Bafög, die allein für die Warmmiete ausgegeben werden, bleibt in Hamburg für die Studenten nicht mehr viel übrig.
Studenten in finanzieller Notlage
„Immowelt“ bezieht sich dabei auf den Bafög-Höchstsatz von 934 Euro. Von diesen Kosten werden 360 Euro als Wohnpauschale angesehen. Bei den 625 Euro, die hier als Durchschnitt gelten, bleiben 309 Euro für Lebensmittel und Co. übrig. Grundlage sind dabei Wohnungsgrößen von bis zu 40 Quadratmetern bei ein bis zwei Zimmern. Doch nicht jeder kann den Bafög-Höchstsatz beziehen. Und Energiekrise sowie steigende Lebensmittelkosten bringen so manchen Studierenden in eine finanzielle Notlage.
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Ob sich Bafög-Studenten allerdings die Angebote von der teuren Immobilienseite leisten können, ist mehr als fraglich. Studentenwohnheime und private Wohngemeinschaften, die über die bekannte Seite „wggesucht.de“ gefunden werden, sind dabei zumeist eine günstigere Alternative. Die 26 Wohnanlagen Hamburgs sind laut „Studierendenwerk Hamburg“ günstig. Dazu bietet es Studierenden kostenfreie Beratungsangebote zur Studienfinanzierung und zu Sozialleistungen an.
Wohnraum in Ostdeutschland weiterhin günstig
Die Studie von „Immowelt“ zeigt auch, dass in allen 68 untersuchten Hochschulstädten Studierende mehr als 30 Prozent des Bafög-Höchstsatzes für die Warmmiete ausgeben werden. In 39 Städten liegt der Anteil sogar bei über 50 Prozent.
Ostdeutschland sei hier die günstige Alternative: Dresden, Magdeburg und Halle liegen etwa bei 40 Prozent, die vom Bafög-Höchstsatz verwendet werden.
Saftige Energiepreise kommen erst dieses Jahr
Zurück nach Hamburg: Erst kürzlich berichtete die MOPO über das Angebot der Mensa HCU in der HafenCity, die für Gerichte ab 2,20 zu erhalten sind. Dieses soll auch in den anderen Mensen erhältlich sein. Doch die Mensa ist nur ein kleines Trostpflaster: Denn laut „Immowelt“ kommen noch dieses Jahr die saftigen Energiepreise auf die Studierenden zu. „Immowelt“ schreibt auch, dass die in der Studie verwendeten Zahlen alle noch aus dem Jahr 2022 stammen. (chc)