Paukenschlag bei Ex-„Gruner+Jahr“-Titeln: Brigitte, Gala und Eltern werden verkauft
Zerschlagung bei RTL: Nachdem der Medienkonzern 2022 den Hamburger Verlag „Gruner+Jahr” gekauft hat, geht nun der Ausverkauf weiter. Das Unternehmen gibt die Magazine „Brigitte”, „Gala” und „Eltern” an die Mediengruppe Funke. Die rund 300 Beschäftigten werden übernommen.
Das war’s für die Frauenzeitschrift „Brigitte”, das Promi-Heft „Gala” und „Eltern” bei RTL. Die drei einstigen Gruner+Jahr-Titel wandern zur Funke-Mediengruppe, wie beide Unternehmen am Montag mitteilen. Gruner+Jahr hatte „Gala“ im Jahr 1994 auf den Markt gebracht, „Eltern“ 1966, „Brigitte“ 1954.
RTL verkauft Marken zur „Sicherung der Arbeitsplätze”
„Die Titel stehen für hochwertige journalistische Inhalte und hohe Markenbekanntheit im deutschen Medienmarkt“, fasste RTL zusammen und begründete den Schritt damit, dass nun die drei Titel bei Funke „bestmöglich weiterentwickelt werden können. Zugleich bleibt die nachhaltige Sicherung der Arbeitsplätze ein zentrales Ziel der Transaktion.“ RTL Deutschland möchte seinen Fokus auf „Bewegtbildinhalte” weiter ausbauen.
Im Zuge der Umstellung verlassen Bernd Hellermann, CEO Gruner + Jahr, sowie Carina Laudage, Chief Product Officer Gruner + Jahr, RTL Deutschland im gegenseitigen Einvernehmen das Unternehmen.
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Die weiteren Gruner+Jahr Marken „Geolino, Geolino mini und Art” werden zukünftig unter dem Abo „Stern+” laufen, „Schöner Wohnen, Couch und Häuser” sind ab sofort Teil von RTL Consumer Products. Alle Arbeitsverträge werden übernommen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können in Hamburg bleiben, da die Funke Mediengruppe ebenfalls einen Standort am Großen Burstah in der Hamburger Innenstadt hat. Die Teams von „Brigitte“, „Gala“ und „Eltern“ sollen laut „Meedia“ mit ihren Hamburger Funke-Kollegen an einem neuen Standort zusammenziehen.
Die Mediengruppe Funke hat ihren Sitz in Essen, in dem Verlag erscheint auch das „Abendblatt“, das bis 2013 zum Springer-Verlag gehörte.
Der Deutsche Journalisten-Verband zeigte sich überrascht: ,„Brigitte“ und „Gala“ sind traditionsreiche Zeitschriften und stehen in ihrem Bereich für guten Journalismus. Es kommt jetzt darauf an, dass die Titel und Arbeitsplätze auch nach dem Wechsel zur Funke Medien Gruppe am Standort Hamburg langfristig erhalten bleiben“, forderte DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster. Der Schritt sei bedauerlich. „G+J gehörte zu den größten Verlagshäusern Europas.“ (na)
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