Blumen und Kerzen liegen vor dem Gemeindehaus.
  • Blumen und Kerzen liegen vor dem Eingangsbereich des Gemeindehauses der Zeugen Jehovas in Alsterdorf (Archivbild).
  • Foto: picture alliance/dpa/Christian Charisius

Zeugen Jehovas gedenken bei Trauerfeier der Opfer der Amoktat von Alsterdorf

Sieben Menschen tötete Philipp F. in den Räumen der Gemeinde, der er einst selbst angehörte, darunter auch ein ungeborenes Kind. Danach richtete er sich selbst. Die Zeugen Jehovas wollen am Samstag, rund zweieinhalb Wochen nach der Tat, nun der Opfer dieser Amoktat gedenken.

Neben Angehörigen der Hinterbliebenen und der überlebenden Opfer sind den Angaben zufolge 53 Hamburger Gemeinden von Jehovas Zeugen eingeladen sowie Vertreter aus Politik und Behörden. Auch Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) wird an der Trauerfeier, die um 15 Uhr in der Alsterdorfer Sporthalle stattfindet, teilnehmen.

Auch der Bürgermeister nimmt an der Feier teil

Nach einem Gottesdienst soll ein für die Gemeinden in ganz Europa Verantwortlicher eine Gedenkansprache halten. Ebenfalls zu Wort kommen werden ein Mitglied der Leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas. Auch Vertreter der Stadt sollen die Möglichkeit haben, sich an die Angehörigen zu wenden.

„Wir sind der Stadt Hamburg und insbesondere dem Bürgermeister, Herrn Tschentscher, sehr dankbar, dass wir mit der Alsterdorfer Sporthalle eine passende Örtlichkeit in der Nähe der betroffenen Gemeinde finden konnten“, erklärt Michael Tsifidaris, Sprecher der Zeugen Jehovas. Dies werde dem Wunsch aller Opfer, der großen Anteilnahme und dem Anlass gerecht.

Der Sprecher der Zeugen Jehovas, Michael Tsifidaris. dpa
Der Sprecher der Zeugen Jehovas, Michael Tsifidaris
Der Sprecher der Zeugen Jehovas, Michael Tsifidaris.

Tsifidaris und die Gemeinde bedauerten es, dass die allgemeine Öffentlichkeit aus Platzgründen nicht an der Feier teilnehmen könne. Mehrere tausend Menschen würden als geladene Gäste erwartet. Tsifidaris: „Wir bedanken uns für die Anteilnahme aus der Bevölkerung weiter über Hamburg hinaus.“ Wer persönliche Zeilen an die Angehörigen richten möchte, für den liege im Hamburger Rathaus ein Kondolenzbuch aus. Wer die Trauerfeier verfolgen möchte, kann dies über einen Livestream tun. Dort wird die Veranstaltung ab 15 Uhr übertragen.

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Am vergangenen Sonntag war bereits in der Hauptkirche St. Petri den Opfern gedacht worden. Die christlichen Kirchen wollten mit der glaubensübergreifenden Gedenkveranstaltung der Trauer einen Raum geben und Trost und Fürsorge spenden. Die Zeugen Jehovas unterstützten das Gedenken, nahmen selbst aber nicht an der Trauerfeier teil.

Philipp F. hatte am 9. März in den Räumen seiner ehemaligen Gemeinde an der Deelböge, aus der er aus unklaren Gründen ausgetreten war, insgesamt 135 Mal geschossen, sieben Menschen getötet und neun teils schwer verletzt. Die Hintergründe für seinen Austritt und die näheren Umstände seiner Tat werden nun ermittelt. (dg)

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