Zoff um Flächennutzung: Beliebtes Restaurant in Hamburg muss Strafe zahlen
Ottensen –
Das asiatische Restaurant „Takumi“ im Hamburger Westen schützte seine Kunden durch einen großzügigen Abstand seiner Tische im Außenbereich vor Corona – und verstieß dabei gegen die Auflagen. Dafür droht nun ein Bußgeld vom Bezirksamt Altona. Der Restaurantbetreiber ist empört.
Das „Takumi“ in Ottensen ist für seine japanischen Nudelsuppen bekannt und blieb auch in dem für Gastronomen wirtschaftlich schwierigen Monat Oktober geöffnet. Der Betrieb befolgte die aufgrund der Corona-Pandemie verordneten Hygienemaßnahmen auch im Außenbereich und hielt den erforderlichen Sicherheitsabstand zwischen den Tischen ein.
Das wurde dem „Takumi“ zum Verhängnis, denn das Restaurant nutzte dadurch eine größere Wegfläche als beantragt. Ein Außendienstmitarbeiter des Fachamts Verbraucherschutz, Gewerbe und Umwelt bemerkte diesen Verstoß laut behördlichem Schreiben, das der Restaurantbetreiber auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte.
Hamburg: Bußgeld wegen Corona-Abstand?
Die erlaubte Nutzungsfläche von 4,84 Quadratmetern (aufgeteilt in drei kleine Bereiche, wie aus dem Schreiben hervorgeht) wurde überschritten, da das „Takumi“ am 16. Oktober einen Bereich von 5,27 Meter mal 1,60 Meter, also insgesamt 8,432 Quadratmeter nutzte. Die im Sicherheitsabstand stehenden Tische bedeuteten also ein ordnungswidriges Verhalten.
Das Bezirksamt äußerte sich auf Nachfrage der MOPO folgendermaßen zur Problematik: „Nach mehreren erfolglosen Gesprächen hat das Bezirksamt Altona am 4. November ein Ordnungswidrigkeiten-Verfahren eingeleitet, in dem den Betreibern des „Takumi“ mit dem üblichen Anhörungsschreiben die Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben wurde.“
„Das ist unverschämt!“ – Corona-Strafe stößt im Netz auf Unverständnis
Die Reaktionen auf das veröffentlichte Schreiben fielen bei der Facebook-Community jedenfalls deutlich zu Gunsten des beschuldigten Restaurants aus. So schrieb ein Kommentator: „Das ist unverschämt! In diesen Zeiten sollte man vorbildliches Verhalten honorieren und nicht bestrafen!“ Ein anderer äußerte sich resigniert: „Man kann das alles nicht mehr begreifen.“