Zoff ums Schwimmen: Behörde sperrt beliebte Badestege
Sich im Sommer mit einem Sprung in die kalte Elbe abkühlen – dafür ist gerade die Badebucht an der Dove Elbe bei vielen Hamburgern beliebt. Besonders gern tummeln sich Schwimmer dabei auf Holzstegen. Doch die gehören eigentlich zum Regattasport. Jetzt sollen sie für Badende abgeriegelt werden.
Schon lange streiten sich hier Badende und Ruderer um den besten Zugang zur Dove Elbe. Denn die betroffenen Stege auf Höhe des Eichbaumsees liegen an der Regattastrecke Allermöhe – einem Zentrum für den Ruder- und Kanuleistungssport. Während sich hier also die einen sonnen und im Wasser plantschen wollen, wollen die anderen trainieren und sich auf Turniere vorbereiten.
Streit um Holzstege: Jetzt sollen sie für Badende abgeriegelt werden
Laut dem Landessportamt entstanden somit in den vergangenen Jahren solche Konflikte, dass sogar die Polizei einschreiten musste. Außerdem sei die Situation gefährlich: Da Ruderer rückwärtsfahren, können sie Schwimmer im Wasser nicht sehen. „Hierdurch können gefährliche, ggfs. lebensgefährliche Situationen entstehen, wie Badeunfälle an Ruderstandorten in ganz Deutschland, aber auch Einzelfälle in Allermöhe, zeigen“, so das Amt.
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Das Landessportamt der Innenbehörde finanziert die baulichen Anlagen des Regattazentrums Allermöhe und ist für sie zuständig – und jetzt werden Konsequenzen gezogen: Mit Toren soll der Zugang geregelt und die Stege für die Öffentlichkeit abgeriegelt werden.
Und die Schwimmer? Für sie wird in der Bezirksversammlung Bergedorf schon länger nach Alternativen gesucht. Die Idee einer neuen Badebucht wurde inzwischen wieder verworfen, nun sollen mit der Hamburger Umweltbehörde am nördlichen Ufer der Dove Elbe neue Holzstege extra für Schwimmer entstehen. Details dazu sollen im Umweltausschuss der Bezirksversammlung am kommenden Mittwoch besprochen werden.
Dove Elbe: Neue Stege kommen erst nächstes Jahr
Die neuen Stege werden voraussichtlich aber erst nächstes Jahr fertig. Stephan Meyns, stellvertretender FDP-Fraktionsvorsitzender in Bergedorf, hat die Hoffnung auf eine Kompromiss-Lösung noch nicht aufgegeben: „Wir haben Verständnis dafür, dass die Hochleistungssportler ungestört trainieren müssen“, sagt er zur MOPO. „Aber wir hoffen, mit allen Beteiligten noch für diesen Sommer einen Kompromiss zu finden.“ Vorstellbar wäre für ihn eine zeitlich begrenzte Nutzung für Schwimmer, wenn gerade kein Regattatraining läuft. Die Tore sollen im Laufe des Sommers aufgestellt werden.