„Citizens Forests“-Gründer Pascal Girardot (52) mit einer kleinen Helferin.
  • „Citizens Forests“-Gründer Pascal Girardot (52) mit einer jungen Helferin.
  • Foto: Wiebke Bromberg

Mitten in Hamburg: Freiwillige pflanzen zwei kleine Wälder in die Stadt

Veronica ist gekommen, weil sie möchte, dass Altona grüner wird. Alexander will einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Von Kindern bis zu Senioren haben am Sonnabend mehr als 70 Freiwillige den Verein „Citizens Forests“ unterstützt. Innerhalb von gerade mal anderthalb Stunden pflanzten sie zwei „Tiny-Wälder“ am Energiebunker in Altona. 

Normalerweise wird auf Feldern, in Dörfern, auf Privatgrundstücken oder an Waldrändern gepflanzt. Mitten in der Großstadt – das war für den Verein eine Premiere. „Angesichts der Klimasituation ist das Pflanzen von Wäldern in der Stadt unabdingbar“, sagt Pascal Girardot (52), Gründer von „Citizens Forests“. Er ist glücklich, dass so viele Helfer gekommen sind, um gemeinsam zu Pflanzen. „Uns ist besonders wichtig die Menschen mit einzubeziehen. Jeder kann seinen Beitrag leisten“, sagt er.

In Altona entstehen jetzt schnell wachsende Wälder

Zwei Flächen, eine 300 Quadratmeter große am Energiebunker und eine mit 150 Quadratmetern ein Stück weiter die Schomburgstraße hinauf, wurden vom Bezirksamt Altona zur Verfügung gestellt, die Aktion von der Stadt finanziert. Und so war auch Bezirksamts-Chefin Dr. Stefanie von Berg beim Buddeln dabei. 1100 Setzlinge, unter anderem Weiden und Eichen wurden gepflanzt und die Fläche danach zum Schutz mit Stroh bedeckt. 

Der kleine Wald am Energiebunker Altona. Wiebke Bromberg
Der kleine Wald am Energiebunker Altona.
Der kleine Wald am Energiebunker Altona.

„Es handelt sich immer um einheimische Pflanzen. Von kleinen Sträuchern bis hin zu großen Bäumen“, sagt Pascal Girardot. Sie werden mit der „Miyawaki-Methode“ des japanischen Pflanzensoziologen Akira Miyawaki gesetzt. Drei Bäume pro Quadratmeter. „So entsteht ein schnell wachsender Wald, der viel mehr Kohlendioxid bindet als eine Monokultur.“

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Bis Ende des Frühlings will der vor vier Jahren gegründete Verein 14 Mini-Wälder pflanzen, in der Saison von Oktober bis zum Frühjahr kommenden Jahres sind 50 Aktionen geplant. Schon kommende Woche folgt die nächste – dann wieder etwas dörflicher in Tangstedt (Kreis Pinneberg). Doch der Verein hat bereits ein Konzept für Hamburg entwickelt und der Umweltbehörde vorgelegt. Um viele kleine Wälder zu pflanzen – mitten in der Großstadt.

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