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Zweifel an Maskenpflicht: Gruppe um Hamburger Rechtsmediziner Püschel heizt Debatte an

Ob beim Einkaufen oder in der Bahn – die Maske gehört seit Monaten zum Alltagsbild in Hamburg. Aber gehört sie auch in den Schulunterricht oder an den Arbeitsplatz? Hier gehen die Meinungen auseinander. Eine Gruppe um den Hamburger Rechtsmediziner Klaus Püschel vom Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) und Ex-Staatsrat Matthias Gruhl bringt die Debatte um die Maskenpflicht erneut ins Rollen. 

Der Gruppe geht es nicht um die Frage, ob eine Maske getragen werden sollte, sondern wo. In einem öffentlichen Thesenpapier erklären sie, dass dies wissenschaftlich bisher nicht ausreichend erforscht worden sei.

Debatte um Maskenpflicht: Entscheidend ist das Grundrisiko

Letztlich hänge es vom „Baseline Risiko“ eines Ortes ab, welcher Effekt mit dem Maskentragen erreicht werden kann. Mit dem „Baseline Risiko“ meint die Gruppe um Püschel und Gruhl eine Art Grundrisiko in verschiedenen Lebenslagen. So sei das Grundrisiko in Supermärkten beispielsweise deutlich geringer als auf der Intensivstation eines Krankenhauses. Je nachdem könnte das Tragen einer Maske also unterschiedlich wichtig sein.

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Der Hamburger Rechtsmediziner Klaus Püschel setzt sich gemeinsam mit anderen Medizinern für einen genaueren Blick auf die Maskenpflicht ein.

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dpa

Unterstützung von Hamburger Virologen

Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit unterstütze bei „NDR 90,3“ die Position der Gruppe. Die Analyse der Kollegen gebe genau das wieder, was er ebenfalls seit Monaten sage. „Masken können nur ein Teil der Präventionsmaßnahmen sein. Abstand halten und Händewaschen gilt nach wie vor als wichtige Empfehlung.“

Drosten: Masken reduzieren Infektionsgefahr

Christian Drosten von der Berliner Charité wies am Dienstag im NDR-Podcast „Coronavirus-Update“ nochmals Auf die wichtige Schutzwirkung von Alltagsmasken vor dem Coronavirus hin. Tröpfchen würden von den Masken zurückgehalten. Komplizierter sei es mit Aerosolen.

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„Diese Tröpfchen, in dieser ausgeatmeten Aerosol-Luft, die sind so fein, dass die sich nicht in dem Stoff einer schlechtsitzenden Maske fangen.“ Sie würden an einer Maske vorbei ein- und ausgeatmet. Bei einem kurzen Kontakt mit einem Infizierten würden sie die Infektionsgefahr dennoch reduzieren. 

Am Mittwoch ergänzte Drosten seine Aussage auf Twitter: „Masken verringern Aerosole auch durch das Abfangen von größeren Tröpfchen, bevor diese in der Luft eintrocknen und zu leichten Aerosolpartikeln werden.“

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Hintergrund: Debatte um Maskenpflicht an Schule und Arbeitsplatz

Ob eine Maskenpflicht im Schulunterricht und am Arbeitsplatz Sinn ergibt, diskutiert die Politik aktuell hitzig. CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte mit einem entsprechenden Vorstoß zur Maskenpflicht am Arbeitsplatz für Wirbel gesorgt. Nachbarland Frankreich hat zum 1. September tatsächlich eine Maskenpflicht am Arbeitsplatz eingeführt.

Zur Maske im Schulunterricht zeigen die meisten Bundesländer eine einheitliche Haltung: Kein Bedarf. Lediglich Bayern hat sich als „Sicherheitspuffer“ nach den Sommerferien für eine zeitlich befristete Maskenpflicht im Unterricht von neun Tagen entschieden. Eines ist sicher: Das letzte Wort in der Debatte um die Maskenpflicht ist noch längst nicht gesprochen. (abu)

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