Schüttelte ein Hamburger Vater seinen Säugling zu Tode?
Vor dem Landgericht Hamburg muss sich am Freitag ein 30-jähriger Mann verantworten. Er steht im Verdacht, im Mai seine knapp zwölf Wochen alte Tochter zu Tode geschüttelt haben.
Das Baby war am 15. Mai nach einem angeblichen Unfall in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Dort stellten die Ärzte Spuren stumpfer Gewalteinwirkung fest und fanden Hinweise, die auf ein Schütteln des Kindes hinwiesen. Am 22. Mai erlag das Mädchen seinen schweren Verletzungen. Noch vor seinem Tod nahm die Mordkommission ihre Ermittlungen auf.
Wandsbek: Vater nach Tod von Säugling verhaftet
Zwei Wochen später nahmen die Beamten in Wandsbek den Vater des kleinen Mädchens fest. Der schlimme Verdacht: Er soll für den Tod seiner Tochter verantwortlich sein. Die Staatsanwaltschaft Hamburg erließ einen Haftbefehl. Laut Anklage soll er am Nachmittag des 15. Mai in der Wohnung an der Walddörferstraße seine Tochter heftig geschüttelt und deren Kopf gegen einen Widerstand geschlagen haben. Der Säugling erlitt eine Schädelfraktur, schwere Hirnblutungen und Einblutungen in die Netzhäute.
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Besonders tragisch: Nur zwei Monate zuvor hatte die Mutter Kontakt zum Jugendamt, wie das Bezirksamt Wandsbek wenige Tage nach Bekanntwerden des Vorfalls mitteilte. Demnach hatte es Anfang März ein einmaliges Beratungsgespräch gegeben, aus dem jedoch keine weitere Betreuung entstanden sei.
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Der Vater hatte mit Mutter und Tochter zusammengelebt. Das Mädchen war das einzige Kind des Paares. Am Freitag muss sich der 30-Jährige wegen Totschlags vor der Großen Strafkammer verantworten. (jek)