Ein Monitor mit Fotodateien

Die Polizei in Niedersachsen geht gegen Missbrauchsdarstellungen von Kindern und Jugendlichen vor. Foto: Arne Dedert/dpa

Groß-Razzia gegen Kinderpornos: 177 Durchsuchungen im Norden

Die Polizei in Niedersachsen geht gegen Missbrauchsdarstellungen von Kindern und Jugendlichen vor. Das Ziel: Täter aus der Anonymität des Internets holen. LKA-Präsident de Vries sagt eines ganz klar.

Mit mehr als 280 Einsatzkräften ist die Polizei in Niedersachsen in den vergangenen Tagen gegen mutmaßliche Sexualstraftäter vorgegangen. Die Aktion fand vom 24. bis 27. März statt, wie das Landeskriminalamt Niedersachsen sagte. 177 Durchsuchungsbeschlüsse seien vollstreckt worden.

Dabei stellte die Polizei Hunderte Datenträger wie Laptops, PCs und Smartphones sicher, auf denen Missbrauchsdarstellungen von Kindern oder Jugendlichen vermutet werden. Festnahmen gab es zunächst nicht. 

„Wir dürfen nicht zur Normalität übergehen“

„Sexualisierte Gewalt ist eine der traumatischsten und verabscheuungswürdigsten Formen der Kindeswohlgefährdung“, betonte LKA-Präsident Friedo de Vries. „Wir dürfen nicht zur Normalität übergehen. Wir alle sind gefordert, Kinder zu schützen und beherzt Taten sexualisierter Gewalt anzuzeigen.“ Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens nannte den Kampf gegen kinderpornografische Darstellungen einen elementaren Schwerpunkt der Arbeit der Polizei.

Die SPD-Politikerin betonte: „Damit wir diesen Kampf in Zukunft noch effektiver führen können, hoffe ich sehr, dass sich die zukünftigen Koalitionspartner in Berlin auf die Einführung einer europarechtskonformen Form der Speicherung von IP-Adressen einigen und diese dann auch schnell umsetzen.“

755 Datenträger beschlagnahmt

Landesweit vollstreckten 288 Einsatzkräfte an den vier Tagen 177 Durchsuchungsbeschlüsse, aufgeteilt auf die Polizeidirektionen Göttingen, Hannover, Braunschweig, Lüneburg, Osnabrück und Oldenburg. Dabei beschlagnahmten sie bei 187 Tatverdächtigen insgesamt 755 Datenträger, die nun gesichtet werden sollen. Daraus könnten sich dann Festnahmen ergeben, sagte eine LKA-Sprecherin. (dpa/mp)

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp
test