Als wär’s nicht teuer genug: Sylt: Corona treibt die Immobilien-Preise nach oben
Sylt –
Der rasante Anstieg der Immobilienpreise auf Sylt wird durch die Corona-Pandemie verstärkt – das ist das Fazit des Immobilienverbands Nord. Der Trend habe schon vor dem Frühjahr 2020 begonnen und sei durch die weiter andauernde Pandemie intensiviert worden, so Geschäftsführer Peter-Georg Wagner.
Der Höhenflug der Immobilienpreise werde sich bei Zweit-, Dauer- sowie Ferienwohnungen in Deutschland fortsetzen, heißt es beim IVD. „Durchschnittlich sind die Preise im Corona-Jahr im selbst genutzten Wohneigentum um fünf bis zehn Prozent gestiegen“, sagt Wagner.
Sylt: Corona treibt die Immobilien-Preise nach oben
Auf Sylt sei der Anstieg noch höher. „Die Preise auf der Insel steigen um 10 bis 20 Prozent und werden vermutlich noch weiter steigen“, erklärt auch Peter Peters, Immobilienmakler auf Sylt. Ein Haus in begehrter Wattlage in Kampen koste demnach inzwischen mindestens 30 Millionen Euro. In Keitum müssten Käufer für ein Haus mit Blick auf das Wattenmeer in der Regel zwischen 12 bis 18 Millionen Euro zahlen.
„Der Kreis Nordfriesland erstellt regelmäßig eine Bodenrichtwert-Tabelle, aus der diese amtlichen Zahlen für Sylt hervorgehen“, so Peters. Als Grund für diese Entwicklung im Luxus-Segment sieht der Makler unter anderem die überaus eingeschränkten Reisemöglichkeiten.
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Während Hotels geschlossen sind und Ferienwohnungen nicht vermietet werden dürfen, erlaubt Schleswig-Holstein den Zweithausbesitzern, ihre Immobilien auf der Insel weiter zu nutzen. Menschen aus Hamburg, Nordrhein-Westfalen oder Berlin „erkaufen sich mit einem Haus oder einer Wohnung auf Sylt eine größere Freiheit“, findet Peters. Das sei ein willkommener Tapetenwechsel, wenn Auslandsreisen coronabedingt nicht oder nur stark eingeschränkt möglich sind.
Die teuersten Bauflächen Deutschlands befinden sich auf Sylt
Seit Mitte der 1960er Jahre steigen die Grundstückspreise auf Sylt kontinuierlich. „Allein in den vergangenen zehn Jahren haben sich die Preise nahezu verdoppelt“, sagt Peters. Wie sich die Preise für Eigenheime auf der Insel entwickeln, hänge auch davon ab, wie sich die Verbreitung des Coronavirus entwickelt und wie die Impfungen voranschreiten, sagt IVD Nord-Geschäftsführer Peter-Georg Wagner.
Die Lage sei hier ausschlaggebend: „Eine attraktive Insel wie Sylt verliert ihre Anziehung nicht.“ Hier sowie auf der ostfriesischen Insel Norderney und am Tegernsee sei Baugrund in Deutschland am teuersten. (dpa/dg)