An der Ostsee: Kiter droht zu ertrinken – Strandbesucher bepöbeln Polizisten
Wendtorf –
Die Schöneberger Polizei ist vor den Kopf gestoßen: Zwei Beamte sind am Freitag bei einer Rettungsaktion am Strand bepöbelt worden – dabei wollten sie nur einen Kitesurfer vor dem Ertrinken retten. Auf Facebook wurde der Fall nun dokumentiert.
Wie wird die Polizei in der Öffentlichkeit wahrgenommen? Diese Frage beschäftigt die Polizei im Norden spätestens seit Freitagabend. Kurz vor Wendtorf war ein Kitesurfer gegen 20.45 Uhr in Seenot geraten. Ein Passant wählte den Notruf und die Polizei rückte mit Blaulicht an, um den Einsatz des Seenot-Rettungskreuzers vom Strand aus zu unterstützen.
Missverständnis am Strand: Polizisten sind über Reaktion von Zeugen verärgert
Die gute Nachricht: Der Kiter wurde gerettet. Allerdings kam es währenddessen zu einer Auseinandersetzung mit Passanten. Die beiden Polizisten waren mit dem Streifenwagen dicht an den Strand herangefahren und hatten direkt hinter dem Deich geparkt – das Blaulicht lief, um dem Rettungsschiff den Weg zu weisen. Dann liefen sie zum Wasser, um den Kiter zu beobachten.
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Für ein Pärchen Grund genug, die Beamten des Eigennutzes zu verdächtigen. „Das ist doch nicht ihr Ernst, (…) Sie fahren mit Blaulicht und Martinshorn, damit sie rechtzeitig zum Sonnenuntergang am Strand sind. Das ist unglaublich“, zitieren die Beamten die Frau und den Mann in einem Facebook-Post auf der Seite der Polizei Kiel und Plön. Der Ton sei „erbost“ und „abfällig“ und das Duo sei im Gespräch insgesamt überheblich gewesen.
Auch nachdem die Polizisten erklärten, dass es sich um einen Rettungseinsatz handelte, habe sich das Pärchen nicht entschuldigt. Im Gegenteil: Auf Nachfrage gaben sie an, ihre Einschätzung würde auf Erfahrungswerten beruhen – denn sie hätten schon häufig Polizisten mit Blaulicht zum Strand fahren sehen, um dort Fotos zu machen.