• Bei sogenannten Corona-„Spaziergängen“ kam es am Montag im Norden zu Übergriffen. (Symbolbild)
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Angriffe auf Polizei bei Corona-Demos im Norden – mehrere Verletzte

Wieder sind in Deutschland Gegner der Corona-Politik auf die Straße gegangen. Und wieder kam es dabei zu gewaltsamen Übergriffen: Der Protest gegen die Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie bricht nicht ab.

Im Norden haben Tausende Menschen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen protestiert. Zahlreiche Teilnehmer hielten sich dabei am Montagabend nicht an Auflagen wie die Maskenpflicht und Mindestabstände, in einigen Fällen kam es zu Angriffen auf Polizisten. In mehreren Städten wurden Verfahren wegen Straftaten und Ordnungswidrigkeiten eingeleitet.

Angriffe bei Corona-Demos

Die größte Demonstration fand in Braunschweig statt, wo sich rund 1100 Menschen versammelten. Nach Angaben der Polizei kam es im Verlauf zu 13 Straftaten, darunter Angriffe auf Polizisten, Flaschenwürfe und Beleidigung. In fünf Fällen seien mutmaßlich falsche Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht vorgelegt worden. Polizeivizepräsident Roger Fladung erklärte, die Angriffe auf die Beamten belegten, dass immer wieder gewaltbereite Personen im Umfeld der Corona-Demos unterwegs seien.

Auch in Hannover kam es zu tätlichen Angriffen auf die Polizei und zu versuchter Körperverletzung. Darüber hinaus wurden rund 150 Verfahren wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz und die Corona-Verordnung eingeleitet. Die Polizei sprach von etwa 200 bis 300 Teilnehmern bei elf nicht angemeldeten Versammlungen, wobei einige Teilnehmer demnach bei mehreren Demos mitgewirkt hatten. Bei mehreren Corona-Demos in Oldenburg mit 400 Teilnehmern wurden zwei Polizisten leicht verletzt.

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In Wolfsburg, wo sich rund 680 Menschen versammelten, nahm die Polizei zwei Männer in Gewahrsam, weil sie sich der Aufnahme ihrer Personalien widersetzt hatten. 54 Anzeigen wurden wegen Missachtung der Maskenpflicht gestellt. Am Rande einer anderen Versammlung, bei der rund 200 Menschen angemeldet und friedlich der Corona-Opfer gedenken wollten, pöbelte ein 41-Jähriger die Teilnehmer an und zeigte den Hitlergruß. Gegen den Mann wurde ebenfalls eine Anzeige aufgenommen.

In Hildesheim war derweil eine Gegendemo größer als der Protest gegen die Corona-Politik: Rund 400 Menschen gingen dort gegen die Querdenker-Bewegung auf die Straße. Diese Versammlung verlief laut Polizei „absolut störungsfrei“. Bei der Corona-Demo mit 250 Menschen wenig später habe sich hingegen nur ein ganz geringer Teil an Abstände und Maskenpflicht gehalten.

Corona-Regeln missachtet

Bei einer Kundgebung in Hameln mit 500 Teilnehmern wurden die Corona-Auflagen ebenfalls mehrfach missachtet. Auch in Celle, Bückeburg (jeweils 300 Teilnehmer) und Aurich (250 Teilnehmer) gab es größere Proteste.

In Bremen trafen sogenannte Querdenker auf Gegendemonstranten, insgesamt zählte die Polizei etwa 300 Menschen. Es wurden Anzeigen wegen Landfriedensbruch, Verstößen gegen das Versammlungsgesetz und tätlichen Angriffs auf Polizisten gestellt.


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Auch in Anklam (Vorpommern-Greifswald) ermittelt die Polizei nach Ausschreitungen bei einem „Protestspaziergang“ gegen die Corona-Politik gegen mehrere Tatverdächtige. Bei dem Vorfall am Montagabend wurden zwei Beamte verletzt, weitere Beamte mussten daraufhin Pfefferspray einsetzen, wie ein Polizeisprecher am Dienstag mitteilte. Die Demonstration von rund 400 Teilnehmern war nicht angemeldet, so dass die Polizei Auflagen wie das Tragen eines Mund-Nasenschutzes machte und eine Route für den Zug vorgab. Daraufhin kam es zu den Ausschreitungen.

Politik und Polizei sehen die wachsenden Corona-Demos mit Sorge und fürchten eine zunehmende Radikalisierung und Gewaltbereitschaft. Niedersachsens Landespolizeipräsident Axel Brockmann hatte daher für die Demonstrationen am Montag ein härteres Durchgreifen angekündigt. (se/dpa)

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