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Autobahnen, Gleise, Radwege: Über eine Milliarde fließen in Niedersachsens Verkehrsnetz

Frische Autobahnspuren, neue Gleise und Radwege: Eine Summe von weit mehr als einer Milliarde Euro soll in diesem Jahr in die Verkehrswege in Niedersachsen investiert werden. Sowohl in Autobahnen und Bundesstraßen als auch in das Landstraßennetz fließen hohe Beträge, wie das Verkehrsministerium in Hannover mitteilte.

Große Summen sind ebenfalls für den Erhalt und Ausbau des Bahnnetzes eingeplant. Die großen Neubauprojekte bei Autobahn und Eisenbahn aber kommen auch 2020 aus dem Planungsstadium nicht heraus.

ICE-Strecke Hannover, Hamburg und Bremen: Baustart nicht absehbar

Sowohl bei der Küsten- und Heideautobahn als auch den ICE-Strecken von Hannover nach Bielefeld, Hamburg und Bremen ist ein Baustart weiter nicht absehbar.

In Autobahnen und Bundesstraßen werden in diesem Jahr nach der Planung 938 Millionen Euro investiert, nach 985 Millionen 2019 und 888 Millionen 2018. So viel Geld wie in den letzten Jahren sei vorher noch nie in das Fernstraßennetz in Niedersachsen investiert worden, betonte das Ministerium.

Niedersachsen: Rekordsumme für Radwege

Und in das Landstraßennetz – hier geht es um 8000 Kilometer Straße mit rund 2000 Brücken und 4600 Kilometer Radwege – fließt eine Rekordsumme von 117 Millionen Euro, 2019 waren es 115 Millionen Euro. Alleine für das beschleunigte Sanieren von Ortsdurchfahrten sind 15 Millionen Euro vorgesehen. 19 Millionen Euro fließen in Sanierung und Neubau von Radwegen entlang der Landstraßen.

„Der Ausbau und die Sanierung bestehender Straßen hat für uns einen hohen Stellenwert“, sagte Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU). „Eine funktionierende und moderne Straßeninfrastruktur ist entscheidend für den Wirtschaftsstandort Niedersachsen und die Mobilität aller Bürgerinnen und Bürger.“

Niedersachsen: Millionen für neue Ortsumgehungen

In Betrieb gehen sollen in diesem Jahr einige der lange herbeigesehnten Ortsumgehungen. Im Frühjahr ist die Freigabe der B3-Umfahrung von Hemmingen bei Hannover geplant und im Sommer die Freigabe der B243-Verlegung von Bad Sachsa bis zur thüringischen Landesgrenze einschließlich der Umfahrung von Mackenrode in Thüringen.

Als Zubringer zu den Autobahnen 7 und 38 ist die Verbindung für beide Bundesländer von Bedeutung. Im Herbst wird die neu trassierte B212 bei Berne einschließlich der neuen Klappbrücke über die Hunte in Betrieb genommen und Ende des Jahres die verlegte B211 von Mittelort bis Brake.

Teils bereits erfolgreiche Umweltklagen bremsen unterdessen weiter die Küstenautobahn A20 und die Heideautobahn A39 aus. Nachdem das Bundesverwaltungsgericht im Sommer einigen Klagen gegen einen ersten genehmigten Abschnitt der 105 Kilometer langen A39 stattgab, muss Niedersachsen hier die Planung nachbessern.

Planungen für A20 gehen weiter

Auch für einen ersten Abschnitt der A20, für den eine Baugenehmigung vorliegt, arbeitet das Land nach dem Urteil zum Grundwasserschutz die Planung nach, außerdem muss hier ohnehin noch das Bundesverwaltungsgericht über Klagen entscheiden.

Parallel laufen allerdings für etliche weitere Abschnitte beider Autobahnen die Planfeststellungsverfahren.
Viele hundert Millionen Euro will die Deutsche Bahn auch in diesem Jahr in Sanierung und Ausbau ihres Netzes in Niedersachsen investieren, die genaue Summe wird im Februar beziffert.

Schnellere ICE und Güterzüge

Weiter im Planungsstadium befindet sich der Ausbau der Strecke von Hannover nach Hamburg und Bremen, der die Fahrt der ICE-Züge beschleunigen und Güterzügen ein besseres Durchkommen ermöglichen soll. Noch keinen Planungsauftrag gibt es unterdessen für die umstrittene Schnellfahrtrasse von Hannover nach Bielefeld. Kommunen in der Region wollen lieber einen Ausbau bestehender Gleise, einen nennenswerten Zeitgewinn auf der wichtigen Route Richtung Ruhrgebiet bietet aber nur eine Neubaustrecke.

Braunschweig: Bahnhof soll endlich fertig werden

Weiter voran kommt unterdessen die bereits seit Jahren laufende Modernisierung niedersächsischer Bahnstationen, an der sich das Land finanziell beteiligt. Insbesondere geht es um den barrierefreien Ausbau mit Aufzügen, Rampen und Blindenleitsystemen, aber auch neue Wartebereiche und Beleuchtungen werden installiert.

Abgeschlossen werden soll in diesem Jahr die Modernisierung des Braunschweiger Hauptbahnhofs sowie der Stationen Bad Sachsa, Natrup-Hagen, Wahrenholz, Weener, Meine, Barnten und Schandelah

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