• Foto: Stefan Tretropp

Baby zum Sterben abgelegt : Kindstötung in Rostock: Kuriose Aussagen vor Gericht

Rostock –

Der Prozess um die Tötung eines Säuglings gegen eine 26-jährige Frau aus Rostock ist am Donnerstag in den nächsten Verhandlungstag gegangen. Die Staatsanwaltschaft legt der alleinerziehenden Mutter Cindy P. zur Last, ein Mädchen nach der Geburt durch Ablegen auf einem Rasenstück getötet zu haben.

Der Fall hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Die Angeklagte soll demnach an der Schleswiger Straße neben einer Tischtennisplatte ihr lebensfähiges Mädchen eigenständig entbunden haben. Nach der Geburt, so die Anklage, habe Cindy P. dann den Säugling auf einem Rasenstück an der Mecklenburger Allee abgelegt. Das Baby starb an einer Unterkühlung.

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Der zuständige Fallmanager beim Jugendamt sagte nun vor Gericht aus. Der 38-Jährige sprach von einer „sehr belasteten und komplett überforderten Mutter“, die Schwierigkeiten hat, den Alltag eigenständig zu meistern. Cindy P. ist bereits Mutter eines fünfjährigen Jungen. Das zweite zu erwartende Baby habe sie völlig überfordert, so der Mitarbeiter des Jugendamtes in seiner Vernehmung.

Prozess in Rostock: Jugendamt merkte nichts von der Schwangerschaft

Eine Kindeswohlgefährdung – eine entsprechende Anzeige ging vom Kindesvater des Fünfjährigen ein – konnte das Amt nicht feststellen. Zwischen dem Kindesvater und der 26-Jährigen ging es auch um Streitigkeiten wegen des Sorgerechtes. Dem Jugendamt war es bis zuletzt nicht aufgefallen, dass Cindy P. hochschwanger war. „Zwei Tage vor dem Tattag war sie noch bei mir. Ich habe nicht bemerkt, dass sie schwanger ist“, erklärte der Vertreter des Jugendamtes und ergänzt: „Ich dachte, sie hat kräftig zugenommen, den Gedanken habe ich dann nicht weiter verfolgt.“ 

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Nur einen Tag, nachdem es zur furchtbaren Tat gekommen war, erschienen nach Angaben des 38-Jährigen Marko N., der Kindsvater des Fünfjährigen, und Mirko N., dessen Bruder, im Jugendamt. Das Kuriose: Bei der Nachfrage, wie es nun mit dem fünfjährigen Sohn von Cindy P. weitergehen würde, gaben beide an, dass sie als mögliche Väter des neugeborenen und anschließend verstorbenen Säuglings in Betracht kämen.

Rostock: Cindy P. war in psychiatrischer Behandlung

Die 26-Jährige befand sich nach der Tat in psychiatrischer Behandlung. Inzwischen hat Cindy P. eine gesetzlich bestellte Betreuerin an ihre Seite bekommen. Weitere Aussagen der Angeklagten wurden unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchgeführt. Der Prozess wird am 19. Februar fortgesetzt. 

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