„Bin schockiert“: Junge Frau aus dem Norden hat Corona – und wird angefeindet
Rostock –
Die junge Rostockerin Eileen Kunz (23) ist an Corona erkrankt und liegt mit einer Lungenembolie im Krankenhaus. Im Internet geht sie offen damit um, hat sogar einen eigenen Blog – und muss sich deshalb mit Anfeindungen rumschlagen.
Laut eines Berichts der „Ostsee-Zeitung“ werfen viele Menschen der gelernten Krankenschwester vor, ihren Krankheitsverlauf nur zu simulieren. Dabei liegt sie bereits seit fast einer Woche mit schweren Symptomen in der Klinik und muss mit Sauerstoff versorgt werden.
Wegen Corona im Internet angefeindet
Vor allem ein Kommentar unter einem Facebook-Post über das erste Hochrisikogebiet in Mecklenburg-Vorpommern löste eine regelrechte Nachrichtenflut aus. „Die Leute sind der Meinung, ich könnte ja gar nicht krank sein, wenn ich noch die Kraft hätte, im Internet zu surfen“, so Kunz erschüttert. Es habe zwar viele Genesungswünsche gegeben, aber eben auch Menschen, die der 23-Jährigen vorgeworfen hätten, über ihre Erkrankung zu lügen.
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Einige hätten sogar gesagt, sie würde dafür bezahlt werden, öffentlich zu behaupten, an Corona erkrankt zu sein. „Ich bin schockiert über diese Reaktionen. Man leugnet doch auch keine anderen Infektionskrankheiten. Damit ist nicht zu spaßen. So etwas wünscht man niemandem“, so Kunz zur „Ostsee-Zeitung“. Unterstützung bekomme sie in diesen schwierigen Zeiten aber vom Krankenhauspersonal und von ihrem Freund. (lmr)