Die Ruine des ehemaligen Hotels bei Wismar
  • Baustelle: Die abgebrannte Flüchtlingsunterkunft in Groß Strömkendorf wird abgerissen.
  • Foto: dpa

Brandanschlag sorgte für Aufsehen: Früheres Hotel wird abgerissen

Die Ermittlungen zu dem Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft bei Wismar laufen noch. Jetzt wird das ehemalige Hotel in Groß Strömkendorf abgerissen. Der Eigentümer des Areals hofft auf einen Käufer, der das Gebäude wieder aufbaut.

Viel ist nicht mehr übrig von der Flüchtlingsunterkunft in dem ehemaligen Hotel von Groß Strömkendorf bei Wismar. Ein Berg aus Steinen und Beton türmt sich dort, wo Familien aus der Ukraine Sicherheit vor Bomben und Raketen fanden. Jetzt drehen sich dort die Bagger. Die Reste der Ruine werden abgerissen. Was anschließend auf der Fläche passiert, ist noch unklar.

Der Eigentümer sucht einen Käufer für das Gelände des früheren Hotels

Der Eigentümer hat erklärt, er wolle das Haus nicht wieder aufbauen, dazu sei er zu alt. Er suche einen Käufer. Die Versicherung zahle die volle Summe nur bei Wiederaufbau des Gebäudes, das einer Brandstiftung zum Opfer gefallen war.

Das reetgedeckte ehemalige Hotel am Salzhaff mit Platz für 150 Flüchtlinge war in der Nacht vom 19. zum 20. Oktober weitgehend abgebrannt. Die 14 ukrainischen Bewohner der Unterkunft und ihre drei Betreuer konnten sich unverletzt aus dem Gebäude retten.

Ermittlungen zum Brandanschlag: War es ein Feuerwehrmann?

Die Tat schlug hohe Wellen, Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) besuchten den Brandort. Zunächst stand der Verdacht einer extremistisch motivierten Tat im Raum, da wenige Tage zuvor am Schild vor der Unterkunft ein aufgesprühtes Hakenkreuz entdeckt worden war.

Das könnte Sie auch interessieren: Brandanschlag auf iranische Schule in Hamburg

Vier Wochen später wurde ein 32-jähriger Feuerwehrmann als dringend tatverdächtig festgenommen. Die Staatsanwaltschaft sah bei ihm kein extremistisches Tatmotiv und prüft seither, ob er als Täter auch für mehr als ein Dutzend weitere Brände in der Gegend in Betracht kommt. Unter anderem waren zuvor in einem Waldstück und einem Carport Feuer gelegt worden.

Der Mann sitzt in Untersuchungshaft, er bestreitet laut Staatsanwaltschaft die Taten. Anklage wurde nach Worten einer Sprecherin noch nicht erhoben, da die Ermittlungen andauerten. (ng/dpa)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp