Das brennende Dach in Glinde

Dieses Dach eines Einfamilienhauses in Glinde fing am Freitag gleich zwei Mal Feuer. Foto: Hamburg-News

Dach eines Einfamilienhauses fängt gleich zwei Mal Feuer – war es die Solaranlage?

Ein Unglück kommt selten allein: In Glinde ist die Feuerwehr am Freitag gleich zwei Mal zur gleichen Adresse gerufen worden. Das Dach eines Einfamilienhauses hatte am Mittag Feuer gefangen – und am Abend brannte es schon wieder!

Der erste Brand brach um 15:18 Uhr in dem Haus an der Straße Stübenkoppel aus. Das Dach stand in Flammen. Wie Feuerwehrsprecher Tom Reher gegenüber der MOPO berichtete, gestaltete sich der Einsatz besonders kompliziert. Denn: Auf dem Dach befand sich eine Photovoltaikanlage.

Feuer in Glinde bei Hamburg: Photovoltaikanlage macht Probleme

„Es handelt sich um eine sehr moderne Anlage, bei die Solarmodule nicht wie üblich als abschraubbare Platten auf dem Dach befestigt sind“, so Reher. Stattdessen dienten die Dachpfannen selbst als die Module. Darunter wiederum hätten sich mehrere Schichten Dämmmaterial sowie die Holzaufbauten befunden.

„Das war sehr schwierig zu löschen“, so Reher. Insgesamt seien zunächst 80 Einsatzkräfte vor Ort gewesen. Nach rund vier Stunden sei das Feuer gelöscht gewesen – „wirklich gelöscht”, betont Reher. Man habe sogar mit Wärmebildkameras kontrolliert, ob es noch Brandnester gebe. Das sei nicht der Fall gewesen. Und trotzdem klingelte nur eine Dreiviertelstunde nach Abrücken der Einsatzkräfte erneut der Notruf: Das Dach brannte schon wieder!

Ehepaar rettet sich samt Papagei aus dem brennenden Haus

Diesmal seien insgesamt 180 Einsatzkräfte aus der gesamten Umgebung vor Ort gewesen. Ein Mammuteinsatz! Problem: Die Photovoltaikanlage steht permanent unter Strom. Sie lässt sich nach Auskunft von Tom Reher nicht abschalten. Ob die Anlage auch Auslöser für die Brände ist, vermochte Reher nicht sagen. Das sei aktuell Gegenstand von polizeilichen Ermittlungen.

Aber: Das Feuer war selbst am Samstagvormittag noch nicht gelöscht! „Wir haben Drohnen im Einsatz, die immer wieder neue Glutnester entdecken”, berichtet Reher gegen 12 Uhr. „Vorher rücken wir nicht ab!“

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Es habe keine Verletzten gegeben, so der Feuerwehrsprecher. Das Haus sei aufgrund der Löscharbeiten allerdings nicht mehr bewohnbar. Die Bewohner, ein älteres Ehepaar, das die beiden Brände selbst entdeckt und gemeldet hatte, sind samt ihrem Papagei erst bei den Nachbarn und später bei ihrer Tochter untergekommen. (ng)

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