Dauerregen im Norden: Für die Bauern wird Nässe langsam zum Problem
Was es im vergangenen Sommer zu wenig gab, gab es diesen Winter zu viel: Im Februar hat es fast pausenlos geregnet, laut des Schleswiger-Holsteiner Umweltministerium sogar mehr als doppelt so viel wie für die Jahreszeit üblich. Der Dauerregen stellt Norddeutschlands Landwirte allmählich vor echte Probleme.
Allein in der vergangenen Woche hat es in Schleswig-Holstein so viel geregnet wie sonst in einem ganzen Februar. Im nördlichsten Bundesland fiel durchschnittlich zweieinhalb Mal so viel Regen wie im langjährigen Mittel, wie ein Sprecher des Umweltministeriums der Deutschen Presse-Agentur sagte. Örtlich gab es zwischen 83 und 255 Millimeter Niederschlag – das waren im Mittel 163 Millimeter. Normal sind Regenmengen zwischen 35 und 65 Millimetern.
Norddeutschland: Dauerregen stellt Landwirte vor Probleme
Und auch in Mecklenburg-Vorpommern sieht es nicht besser aus: Für die Wintersaison wurden hier 165 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen, das Mittel lag zuvor bei 102 Litern. Der Winter war zu warm und zu nass, sagt Meteorologe Uwe Ulbrich. Immerhin: Das Defizit aus den zwei vergangenen Jahren sei damit fast wieder ausgeglichen worden. Doch für die Bauern bedeutet das vor allem Probleme.
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„Die derzeitige Situation ist insbesondere eine Herausforderung für die Landwirte“, sagt Agrarminister Jan Philipp Albrecht (Grüne). „Viele Ackerflächen sind schlichtweg nicht befahrbar, der Dünger bleibt auf den Höfen.“ Das zeige auch, wie wichtig verantwortungsvolles Dünge- und Wassermanagement sei. Und auch er betont: „Positiv ist, dass die derzeitige Nässe mittelfristig dazu beitragen kann, den nach zwei trockenen Jahren zu geringen Grundwasserspiegel zu kompensieren.“ (dpa/mhö)