Skywalk
  • Ein Teil der alten Gleise auf der Ruine der alten Dömitzer Eisenbahnbrücke wurde.zum Skywalk umgebaut.
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Diese Eisenbahnbrücke an der Elbe ist jetzt ein Skywalk

Die alte Eisenbahnbrücke, die Dömitz früher mit dem Rest der Welt verband, steht nur noch zum Teil. Das ehemals fast einen Kilometer lange Bauwerk aus Sandstein und Stahl führte über die Elbe. Heute ist die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Brücke Ruine und Attraktion in einem, denn 130 Meter Gleisbett wurden vor einem Jahr zum „Skywalk“ umgebaut. Wer das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe von oben sehen möchte, ist da genau richtig. Bis Dömitz kommt man zwar immer noch nicht, aber man kann die Stadt auf der östlichen Elbseite in Mecklenburg gut sehen.

Die alte Eisenbahnbrücke über die Elbe bei Dömitz war vor ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg einen Kilometer lang. Anke Geffers
Dömitzer Brücke
Die alte Eisenbahnbrücke über die Elbe bei Dömitz war vor ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg einen Kilometer lang.

Kleinstadt an der Elbe

Das trotz direkter Elblage etwas abgeschiedene Städtchen lässt sich schon lange nicht mehr mit dem Zug erreichen. Auto- und Radfahrer rollen über die neue Elbbrücke mit den hohen Bögen nach Osten. Und lassen auf dem Weg über Ludwigslust zur Autobahn Dömitz zumeist unbeachtet. Schade, denn die mittelalterliche Kleinstadt ist wirklich etwas Besonderes. Ein Hauch von DDR-Vergangenheit hängt noch in der Luft, und auch darüber hinaus gibt es viel zu sehen. Von Hamburg aus muss man etwa anderthalb Stunden für die 150 Kilometer bis nach Dömitz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) einplanen.

Elbe und Elde: die Fachwerkstadt Dömitz liegt gleich an zwei Flüssen. dpa
Dömitz
Elbe und Elde: die Fachwerkstadt Dömitz liegt gleich an zwei Flüssen.

Gewaltige Festung

Als Erstes wäre da mal die fünfeckige imposante und gut erhaltene Renaissancefestung. Der Schriftsteller Fritz Reuter saß hier Ende des 19. Jahrhunderts einige Jahre in Arrest. Vor fast 500 Jahren wurde die Zitadelle gebaut, um die damals an allen wichtigen Handelswegen gelegene Stadt vor Angreifern zu schützen. Heute staunen Besucher über die Größe der Anlage, klettern auf den Wällen und Mauern herum, schauen über die Elbauenlandschaft und gruseln sich in den finsteren Kasemattengewölben unterhalb der Mauern. Im Sommer wird der Festungshof zur Open-Air-Bühne – hier wird am 23. August „Die Zauberflöte“ aufgeführt – zum Marktplatz oder zum Veranstaltungsort für Kinderfeste. Geöffnet ist mittwochs bis sonntags von 11 bis 15 Uhr, der Eintritt ist frei.

Die gewaltige Festungsanlage aus dem 16. Jahrhundert ist gut erhalten. Anke Geffers
Dömitz Festung
Die gewaltige Festungsanlage aus dem 16. Jahrhundert ist gut erhalten.

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Softeis wie früher

Nach dem Festungsbesuch lohnt sich ein Bummel durch die Altstadt. Ein paar renovierte Fachwerkhäuser sorgen für etwas Farbe, ebenso viele könnten ehrlicherweise einen neuen Anstrich gebrauchen. Elbweg-Radler legen gern beim „Eispiraten“ eine Pause ein, um ein „Original DDR-Softeis“ zu probieren. Wer erinnert sich noch daran, ob das vor der Wende genauso geschmeckt hat? Auf Ostalgie hat sich auch der Laden gegenüber spezialisiert. Vor „Martins Musikcafé“ unweit der Kirche trinken ein paar Gäste Kaffee, sonst ist nicht viel los an diesem Samstag im Sommer.

Der „Eispirat“ verkauft Softeis wie zu DDR-Zeiten. Anke Geffers
Softeis
Der „Eispirat“ verkauft Softeis wie zu DDR-Zeiten.

Wandern zu Wasser und zu Lande

Eher beschaulich geht es im Hafen von Dömitz zu. Von hier kann man auf der Elde-Müritz-Wasserstraße mit dem Boot bis zum Schweriner See fahren. Anke Geffers
Dömitz Hafen
Eher beschaulich geht es im Hafen von Dömitz zu. Von hier kann man auf der Elde-Müritz-Wasserstraße mit dem Boot bis zum Schweriner See fahren.

Also weiterschlendern zum Hafen. Auch hier: alles recht ruhig und recht idyllisch. Ein paar Yachten dümpeln im Hafenbecken. Tatsächlich kann man in Dömitz (Info: www.doemitz.de) zu größeren Touren starten und zum Beispiel auf der Müritz-Elde-Wasserstraße durch das Naturschutzgebiet Lewitz bis zum Schweriner See fahren. Wer nicht aufs Wasser möchte, bleibt an Land und zieht die Wanderschuhe an. Die Binnendüne im Ortsteil Klein Schmölen ist mit bis zu 42 Metern die höchste in Europa und kann nur zu Fuß erobert werden. Wer will auch schon auf sandigen Wegen Rad fahren? Das einsame Naturschutzgebiet ist eine echte Entdeckung. Knorrige Bäume, Sanddünen, Heidelandschaft: schön! Eine vier Kilometer lange Rundtour eignet sich für Einsteiger, die 15-Kilometer-Strecke ist für Wanderer mit guter Kondition geeignet. Selbst schuld, wer Dömitz einfach unbeachtet lässt.

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