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Dramatische Kreuzfahrt-Krise: Groß-Werft im Norden stellt Betrieb für lange Zeit ein

Die dramatische Flaute in der Kreuzfahrtbranche wegen der Corona-Pandemie hat weitreichende Folgen für die  norddeutsche Meyer Werft in Papenburg (Niedersachsen):  Wegen eingebrochener Aufträge müssen die Schiffsbauer für sechs Wochen eine Zwangspause einlegen.

Ab heute schließt das Unternehmen seine Tore bis zum 30. August – eine Art verlängerte Betriebsferien, sagte ein Unternehmenssprecher. Da durch Corona der Tourismus weltweit weitgehend still steht, werden keine neuen Kreuzfahrtschiffe benötigt. Und auch die Auslieferung bereits gebauter Schiffe verzögert sich.

Schiffe verursachen hohe Kosten 

In einer Video-Botschaft wendeten sich die Firmen-Chefs Bernard und Tim Meyer Ende Juni an ihre Mitarbeiter. Dort hieß es, dass das Kreuzfahrtschiff „Iona“ voraussichtlich erst Ende August ausgeliefert  werden kann, ursprünglich war die Übergabe für Mai geplant. Auch bei zwei weiteren Schiffen verzögert sich die Ablieferung, dadurch entstehen hohe Kosten für die Werft. 

Da 80 Prozent des Preises erst bei Ablieferung des Schiffes bezahlt werden, fehlen der Meyer Werft wichtige Einnahmen. Man bemühe sich deshalb um kurzfristige Kredite, hieß es in der Video-Botschaft.

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Mitarbeiter müssen auf Urlaubsgeld warten 

Die rund 3000 Mitarbeiter müssen deshalb jetzt erstmal auf ihr Urlaubsgeld warten – es geht um 14 Millionen Euro. Bis Ende des Jahres gibt es eine Vereinbarung mit dem Betriebsrat über Kurzarbeit, die Werft hofft noch auf Unterstützung vom Land Niedersachsen und dem Bund. Senior-Unternehmenschef Bernard Meyer bezeichnete die Situation vor kurzem als „prekär“.  

Das Familienunternehmen aus dem Emsland, mit Standorten in Papenburg, Rostock und dem finnischen Turku, muss nach eigenen Angaben in den nächsten fünf Jahren etwa 1,2 Milliarden Euro einsparen. (hb/dpa)

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