„Ein Unding!“: Flüchtlinge auf dem Mittelmeer: Hamburger Band feuert gegen Politiker
Rostock –
Die Rockband Revolverheld hat den Umgang mit Flüchtlingen auf dem Mittelmeer als menschenunwürdig kritisiert. „Es ist ein Unding, dass die Politik keinen Schritt weiterkommt“, sagte der Musiker Niels Hansen in Rostock. Die Hamburger Band unterstützt das Rettungsprojekt Sea-Eye, dessen neues Schiff, die „Sea-Eye 4“, im Rostocker Fischereihafen gerade zum Auslaufen bereitgemacht wird.
„Es ist toll, dass es zivile Projekte wie Sea-Eye gibt, die das leisten, was die Politik nicht schafft“, sagte Hansen, der mit Schlagzeuger Jakob Sinn nach Rostock gekommen war. Das permanente Drama auf hoher See, bei dem ungezählte Menschen sterben, dürfe nicht in Vergessenheit geraten. Dazu gehörten auch die nicht akzeptablen Zustände in den Flüchtlingslagern. „Auch wenn gerade viele Menschen andere Probleme haben, darf das nicht außer Acht gelassen werden“, betonte Hansen.
„Sea-Eye 4“ in Rostock: Revolverheld kritisiert Politik
Die 55 Meter lange „Sea-Eye 4“ mit einer Stammbesatzung von 26 Crewmitgliedern soll in den kommenden Tagen Richtung Mittelmeer auslaufen. Das 1972 gebaute ehemalige Offshore-Versorgungsschiff ist aufgrund seiner Bauweise sehr gut für Seenotrettungseinsätze geeignet und bietet viel Platz für die Erstversorgung geretteter Menschen. Es verfügt über zwei Kräne, die die zwei Einsatzboote sicher und schnell zu Wasser lassen können.
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Die Kosten für Kauf und Umbau des Schiffes betragen nach Angaben von Sea-Eye-Sprecher Gordon Isler insgesamt rund 1,15 Millionen Euro, sie wurden maßgeblich von United4Rescue finanziert. Dem von der Evangelischen Kirche initiierten Bündnis United4Rescue zur Unterstützung der zivilen Seenotrettung gehören laut Vorstandsmitglied Michael Schwickart 740 Partner aus der Zivilgesellschaft an.
Bistum Limburg zahlt 15.000 Euro für Rettungsschiff
Wie das Bistum Limburg auf seiner Webseite mitteilte, unterstützt es die „Sea-Eye 4“ mit 15.000 Euro. Laut Sea-Eye haben vier andere deutsche Bistümer 125.000 Euro für die Überfahrt der „Sea-Eye 4“ ins Mittelmeer gegeben. (dpa/se)