Fünf Ausflugsziele von internationalem Rang: UNESCO-Welterbe rund um Hamburg
Für viele ist es ein Traum, Welterbestätten wie den Taj Mahal in Indien, die Akropolis in Griechenland oder den Machu Picchu in Peru einmal mit eigenen Augen zu sehen. Man muss aber nicht immer eine lange Reise auf sich nehmen, um UNESCO-Welterbe zu erleben. Auch das Hamburger Umland hat einiges zu bieten. Gleich fünf dieser für die Menschheit bedeutsamen Orte können bei uns um die Ecke entdeckt werden!
Schwerin: das Schweriner Schloss
Erst vor wenigen Tagen wurde das Schweriner Schloss zum UNESCO-Welterbe erklärt. 200.000 Besucher zieht es jährlich zu dem imposanten Bau. Es liegt direkt im Herzen der Stadt, umgeben von Wasser auf der sogenannten Schlossinsel. Bereits im 10. Jahrhundert wurde hier eine erste Burg errichtet. Das Schloss wurde immer wieder erweitert und renoviert. Sein heutiges Aussehen bekam es ab 1845.
Früher residierten hier die Herzöge und Großherzöge Mecklenburgs. Seit 1990 sitzt der mecklenburgische Landtag dort. Außerdem gibt es im Inneren ein Museum. Die Anlage umfasst mehr als 30 historische Gebäude und einen großen Schlossgarten. Der Eintritt kostet für Erwachsene regulär 8,50 Euro (ermäßigt 6,50 Euro) und ist für Kinder unter 18 Jahren frei.
Wismar: die historische Altstadt
Die Altstadt von Wismar wurde bereits 2002 in die Liste des UNESCO-Welterbe aufgenommen. Keine andere Hansestadt im südlichen Ostseeraum ist nach wie vor so gut erhalten.
An der historischen Innenstadt lässt sich auch heute noch gut ablesen, wie Handelsstädte im Mittelalter einst aufgebaut waren. Eine Grube, die quer durch die Stadt bis zum Hafen fließt, ist der letzte erhaltene, künstlich angelegte mittelalterliche Wasserlauf in einer norddeutschen Altstadt. In dem Welterbe-Haus in der Lübschen Straße 23 kann auch das Innere eines historischen Gebäude originalgetreu begutachtet werden. Darüber hinaus gibt es seit vier Jahren einen Welterbe-Pfad mit verschiedenen Stationen.
Lübeck: Altstadtkern der Hansestadt
Lübeck wurde auch die „Königin der Hanse“ genannt und war damals eine der wichtigsten Handelsstädte Deutschlands. Der mittelalterliche Altstadtkern wurde 1987 in die Liste des Welterbes aufgenommen.
Entscheidend für die Aufnahme war damals der nach wie vor erhaltene Stadtgrundriss, die originale historische Bausubstanz und die besondere Stadtsilhouette mit den fünf gotischen Backsteinkirchen und den sieben Türmen. Ein Stadtspaziergang führt durch die wichtigsten Stationen, wie das Holstentor, das Gründungsviertel oder das Rathaus.
Hamburg: Speicherstadt und Kontorhausviertel
Auch im Zentrum von Hamburg schlummert ein UNESCO-Welterbe: Die Speicherstadt mitsamt des Kontorhausviertels trägt seit 2015 diesen Titel. Sie ist weltweit eine der größten zusammenhängenden Hafenspeicherhauskomplexe.
Die Lagerhäuser wurden zwischen 1885 und 1927 erbaut – auf 15 Holzpfählen. Insgesamt erstreckt sich der Komplex mehr als einen Kilometer entlang der Elbe. Mit dem Bau des Kontorhausviertels wurde in den 1920er Jahren begonnen. Anfang des 20. Jahrhunderts war es das erste Büroviertel Europas.
Nordsee: das Wattenmeer
Das Wattenmeer bildet das größte zusammenhängende Sand- und Schlickwattsystem der Welt. Die Welterbestätte erstreckt sich über eine rund 11.500 Quadratkilometer große Fläche in Deutschland, Dänemark und den Niederlanden.
Das Wattenmeer zeichnet sich durch das hohe Maß an Biodiversität aus. Mehr als 10.000 Tier- und Pflanzenarten sind hier zu Hause. Mehr als 10 Millionen Zugvögel passieren das Wattenmeer jährlich. 2009 wurde es als Welterbe aufgenommen. Ausschlaggebend war hierfür auch die Unberührtheit eines Großteils der Flächen.
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Jedes Jahr entscheidet die UNESCO über die Einschreibung neuer Kultur- und Naturstädten in die Welterbeliste. Auf der Liste stehen derzeit gut 1200 außergewöhnliche Orte in 168 Ländern mit besonderer Bedeutung für die Menschheit. 54 davon in Deutschland. (zc)