Groß-Demos im Norden: Update: Tausende Trecker bei Bauern-Protesten – Staus
Kiel, Bremen, Hannover, Schwerin, Rostock: Die Bauern-Proteste rollen wieder an – und zwar mit Demos und Verkehrsbehinderungen in diversen Städten im Norden! Anlass der bundesweiten Proteste mit Tausenden Traktoren ist der Beginn der Gürnen Woche. Auf zahlreichen Bundesstraßen versammelten sich Treckerfahrer zu Sternfahrten in größere Städte. Pendler müssen sich auf Verkehrsbehinderungen einstellen.
Zu den Protesten aufgerufen hat die Bauern-Initiative „Land schafft Verbindung“. Die Landwirte demonstrieren für die Interessen der Agrarbetriebe und gegen aus ihrer Sicht zu harte Umweltschutzvorgaben. Für Samstag ist in Berlin zum zehnten Mal eine Demonstration der Initiative „Wir haben es satt!“ geplant, an der sich Umwelt- und Tierschützer sowie Landwirte beteiligen wollen.
Bremen, Hannover, Kiel, Schwerin, Rostock: Tausende Trecker im Norden zu Protesten erwartet
In den Morgenstunden haben auch in Niedersachsen die Proteste begonnen – Traktoren sind auf dem Weg zu Demonstrationen in Hannover und Bremen. Allein zu der Kundgebung in Hannover werden mehr als 2500 Landwirte mit ihren Fahrzeugen erwartet.
In Berlin sollen zum Auftakt der Agrar- und Verbrauchermesse Hunderte Traktoren durch die Hauptstadt rollen.
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Die Polizei erwartete wegen der mit 500 Treckern angemeldeten Sternfahrt ab den Morgenstunden Staus und am späten Vormittag große Behinderungen.
Berlin, Dresden, Stuttgart: Proteste in ganz Deutschland geplant
In Stuttgart sind 1000 Landwirte zu einer Sternfahrt angemeldet. In Nürnberg erwarten die Veranstalter bis zu 10 000 Teilnehmer. In Rheinhessen wollten sich nach Angaben der Organisatoren 1000 bis 2000 Fahrzeuge an einer Traktorenkette beteiligen, ebenso in Dresden. Proteste sind zudem in Kiel, Schwerin, Rostock, Magdeburg und Halle angekündigt.
Bauern-Demos: Das fordern die Bauern
Die Landwirte kritisieren unter anderem die geplante Verschärfung der Düngeverordnung. Der Protest richtet sich gegen das Agrarpaket der Bundesregierung, das etwa ein staatliches Tierwohl-Label und ein Aktionsprogramm Insektenschutz mit Einschränkungen beim Pestizide-Einsatz vorsieht.
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Die Landwirtschaft dürfe nicht mehr länger billiger Rohstofflieferant der Lebensmittelindustrie sein.
Bauern-Protest: Grünen-Chef Habeck äußert großes Verständnis
Grünen-Chef Robert Habeck äußerte Verständnis für die Proteste gegen die Agrarpolitik. „Die Bauern und Bäuerinnen leiden selbst unter dem System“, sagte Habeck dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitag). „Die Förderpolitik der EU und die Exportorientierung der Wirtschaft setzen darauf, dass sie immer mehr zu immer kleineren Preisen produzieren. Da schmälert jede neue Verordnung die Einnahmen, mit der sie ihre Familien ernähren oder Schulden begleichen müssen.“
Video: So legten Trecker Hamburg lahm
Die Landwirte würden zerrieben: „Aber die Antwort, weniger Klima- oder Tierschutz, wäre falsch.“ Landwirte seien wichtige Partner für eine Reform des Agrarsystems. Habeck warnte vor „moralischer Überheblichkeit gegenüber den Bauern.“
Bauern-Demo: So ist die Lage in Bremen, Kiel und Hannover
Update: Allein in Bremen sind 1600 Landwirte in der Stadt, weitere sind unterwegs. Mehrere Straßen sind gesperrt, es kommt zu Staus. In Hannover erwartet die Polizei bis zu 2500 Bauern, viele Straßen in der Innenstadt sind komplett mit Treckern zugeparkt. Staus und Behinderungen auch in Kiel, hier sind bereits Hunderte Trecker in der Stadt.