Großbäcker schließt fast 80 Läden im Norden – 500 Jobs weg
Eigentlich wollte sich die strauchelnde Backkette „Lila Bäcker“ in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung neu aufstellen. Nun hat ein Insolvenzverwalter übernommen. Hunderte Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz.
Die insolvente Backkette „Lila Bäcker“ muss etwa ein Drittel ihrer rund 230 Filialen schließen. Rund 500 der 1600 Mitarbeiter müssten gehen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Im Oktober hatte die Backkette mit Filialen in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Schleswig-Holstein ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt.
„Gestiegene Energie- und Rohstoffpreise“ – Lila Bäcker insolvent
Im Dezember sei der letzte Investor für eine Übernahme des gesamten Unternehmens abgesprungen. Zum 1. Januar wurde das Insolvenzverfahren eröffnet, wie auch das zuständige Amtsgericht Neubrandenburg bestätigte. Als Insolvenzverwalter wurde demnach Christian Graf Brockdorff bestellt.
Von den Schließungen sind laut Unternehmen Filialen in allen vier Bundesländern betroffen. Die Entlassungen betreffen den Angaben zufolge vor allem die „Unser Heimatbäcker GmbH“ mit der Produktion von Brot und Brötchen in Pasewalk sowie den Filialen und Cafés. Ebenfalls im Fokus stehe die „Unser Heimatbäcker Logistik GmbH“, die für die Belieferung des Filialnetzes zuständig ist.
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„Eine Gesamtlösung für den ,Lila Bäcker‘ scheiterte an schwierigen Marktbedingungen durch gestiegene Energie- und Rohstoffpreise, unter denen auch andere Bäckereien leiden“, wurde Viola Kaluza, Chefin der „Unser Heimatbäcker Holding GmbH“, die als „Lila Bäcker“ firmiert, zitiert.
Brockdorff kündigte an: „Wir führen den ,Lila Bäcker‘ ab Januar mit rund zwei Drittel der Filialen und der Mitarbeiter fort“. Er bedaure die Entlassung von knapp einem Drittel der Mitarbeiter. „Nur so haben wir die realistische Option, die meisten Filialen und rund 1100 Arbeitsplätze zu erhalten“. (dpa/mp)