Großeinsatz: Tausende Schweine verbrennen bei riesigem Feuer
Alt Tellin –
Großeinsatz im Landkreis Vorpommern-Greifswald: In einem großen Schweinezuchtbetrieb in Alt Tellin ist am Dienstagmorgen ein verheerendes Feuer ausgebrochen: Ein riesiger Rauchpilz legte sich über die Gemeinde, mehrere Tausend Schweine wurden getötet.
Wie eine Polizeisprecherin sagte, waren mehrere Feuerwehren im Einsatz und versuchten, den Brand zu löschen. Nach bisherigen Erkenntnissen waren vier Ställe mit etwa 5000 Tieren betroffen.
Die Anlage, in der nach Angaben des Schweriner Agrarministeriums rund 50.000 Ferkel und 9000 Sauen gehalten wurden, ist annähernd komplett zerstört. Über die Lüftungsschächte und anderen Anlagen griffen die Flammen nach und nach auf fast alle der etwa 18 Ställe über. Tausende Tiere verendeten.
Etwa 75 Feuerwehrleute konnten über 8 Stunden hinweg nur verhindern, dass die Flammen auf Futtersilos und eine Biogasanlage übergriffen.
Alt Tellin: Verheerendes Feuer in Schweinezuchtanlage
Eine Person wurde durch das Feuer verletzt und musste von Sanitätern versorgt werden. Ihr Gesundheitszustand ist unklar, genau wie die Brandursache. „Das war eine hochkomplexe Lage“, so ein Sprecher des zuständigen Landkreises.
Bei einer großen Tierzahl, wie sie in den „Intensivtieranlagen“ üblich ist, sei die Rettung aller Tiere bei Feuer quasi unmöglich, erklärte Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Realistische Rettungschancen bestünden nur bei frühzeitiger Brandfeststellung, kleinen Tierbeständen und einem angepassten Haltungssystem.
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Die betroffene Sauen- und Ferkelzuchtanlage war über Jahre sehr umstritten und gehört zu einem der größten Schweinezuchtbetriebe in Deutschland, Landwirtschaftliche Ferkelzucht Deutschland (LFD), die 2020 von der Schweizer Terra Grundwerte AG übernommen wurde.
BUND fordert: Genehmigung für „tierquälerische Anlage“ aufheben
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) forderte, die Genehmigung für die „gigantische, tierquälerische und umwelttoxische Anlage“ in Alt Tellin aufzuheben. Der Brand zeige, dass viel zu lange weggeschaut wurde, teilte der BUND in Schwerin mit.
Erst Ende Februar war es in Kobrow (Landkreis Ludwigslust-Parchim) zu einem ähnlichen Feuer in einer Mastanlage gekommen. 9000 Tiere waren damals in Gefahr. Der durch den Brand entstandene Sachschaden: mehr als drei Millionen Euro. (dg)