Hafen-Hochzeit im Norden rückt immer näher
Eine lange Feindschaft im Norden könnte nun in einer Hochzeit enden. Durch den internationalen Druck sehen sich die norddeutschen Hafenbetreiber gezwungen, immer mehr zusammenzurücken. Nach langem Verhandeln der Unternehmen melden sich nun die Städte Hamburg und Bremen gemeinsam zu Wort.
Schon im vergangenen Jahr begannen die Gespräche zwischen den sonst eher verfeindeten norddeutschen Häfen. Das durch die Corona-Pandemie bedingte Kriseln des Welthandels traf die Hafenbetreiber hart, die Umschlagszahlen brachen drastisch ein. Die Terminals arbeiten deshalb auch weiterhin unterhalb ihrer Kapazitäten. Zudem gingen in den letzten Jahren immer mehr Marktanteile an die Konkurrenz in Rotterdam und Antwerpen.
Hochzeit der norddeutschen Hafenbetreiber rückt immer näher
Um die Standorte im Norden zu stärken, entschieden sich die Terminalbetrieber Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) sowie die Eurogate GmbH aus Bremen dazu, ein norddeutsches Hafenbündnis zu verhandeln. Auch Wilhelmshaven soll Teil davon sein, Eurogate betreibt auch hier Terminals. Bisher war über die Inhalte der Treffen wenig bekannt.
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Dennoch sprachen sich schon mehrere Politiker:innen in der Vergangenheit für ein solches Bündnis aus. „Wir müssen bei den Häfen anfangen, norddeutsch zu denken und nicht in Landesgrenzen“, meinte etwa Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“ im August letzten Jahres.
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Am Freitag veröffentlichten nun er und drei Senator:innen aus Hamburg und Bremen eine gemeinsame Erklärung. Mit von der Partie sind neben Westhagemann noch Claudia Schilling (SPD), Bremens Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dietmar Strehl (Grüne), Finanzsenator Bremen sowie Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD).
Hamburger und Bremer Senat: „Verbund ist sinnvoll und stärkt die Standorte“
Sie begrüßen eine Kooperation der norddeutschen Terminalbetreiber: „Wir sind davon überzeugt, dass ein Verbund sinnvoll ist und perspektivisch zu einer Stärkung der maritimen Standorte in der Deutschen Bucht führt“, heißt es in der Pressemitteilung. Die vier Senator:innen wollen mit der Erklärung zu weiteren Gesprächen ermutigen.
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Wichtig sollten dabei Themen wie Innovation und Nachhaltigkeit sein, neben zukunftssicherer Beschäftigung sollen die Standorte aber auch wettbewerbsfähiger werden. Wie es jetzt weitergeht, hängt dennoch von den Unternehmen ab: „Wir werden diesen Prozess weiterhin eng und konstruktiv begleiten. Es liegt aber zuvörderst in der Verantwortung der beteiligten Unternehmen, die notwendigen Entscheidungen vorzubereiten und zu treffen.“