Irrer Giftmischer im Norden: Er hat schon elf seltene Greifvögel auf dem Gewissen
Welcher irre Giftmischer hat es auf die seltenen Rotmilane im Norden abgesehen? Schon wieder wurde ein Pärchen tot in einem Waldstück in Rendswühren (Kreis Plön) gefunden. Die Vögel lagen in der Nähe ihres Nestes – sie wurden vergiftet. Seit vier Jahren hat es jemand auf die unter Schutz stehenden Tiere abgesehen und vergiftet sie gezielt.
In den vergangenen drei Jahren wurden südlich und südöstlich von Neumünster immer wieder Rotmilane vergiftet. Mittlerweile geht es um elf Tiere! Die Untersuchungen zur Todesursache ergaben, dass neun der Rotmilane an einem seit vielen Jahren verbotenen Insektengift verendet sind.
Und auch in diesem Jahr hat der Giftmischer wieder zugeschlagen. Seit März wurden dem Landesamt für Umwelt in Kiel vier tote Rotmilane mit Vergiftungsverdacht gemeldet.
Zahlreiche vergiftete Rotmilane in Neumünster
Drei Vögel wurden von einem örtlichen Jäger dicht beieinander in der Gemeinde Rendswühren im Kreis Plön gefunden. Die Polizeidirektionen Segeberg und Kiel haben die Ermittlungen übernommen.
Der Rotmilan gehört zu den streng geschützten Arten, er darf nicht gejagt und getötet werden. Der Landesjagdverband Schleswig-Holstein lobt jetzt eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro aus, für Hinweise die zur Aufklärung führen.
Jäger setzen Belohnung für Hinweise aus
Die Fälle wurden aus den Gemeinden Rendswühren, Rickling und Daldorf gemeldet. Die diesjährigen Totfunde bei Rendswühren und Rickling stehen in räumlicher Nachbarschaft zu zwei im Jahr 2019 nachgewiesenen Vergiftungsfällen bei Groß Kummerfeld und Gönnebek, bei denen ein Brutpaar und ein Einzelvogel betroffen waren.
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Der im Volksmund oft als Gabelweihe bezeichnete Rotmilan lebt vor allem in Deutschland. Vom Weltbestand (max. 25.000 Paare) lebt mehr als die Hälfte in Deutschland, davon zwei Drittel in Ostdeutschland. Dies unterstreicht laut Jagdverband die hohe nationale Verantwortung für diesen Charaktervogel.
Hinweise aus der Bevölkerung werden unter 04551/884-0 (Polizei Bad Segeberg) oder 0431/160-1503 (Polizei Kiel) entgegengenommen.