Ist das das Ende für die Batteriefabrik? Tausende verlieren ihren Job bei Northvolt
Tausende Beschäftigte des insolventen Batterieherstellers Northvolt verlieren in Schweden ihre Arbeitsplätze. Der Betrieb kann zwar im Rahmen der Insolvenz fortgeführt werden, allerdings werden dabei nur rund 1700 der bisherigen Northvolt-Mitarbeiter in Schweden übrig bleiben. „Hinzu kommen Angestellte in ausländischen Tochtergesellschaften“, hieß es in einer Mitteilung des Insolvenzverwalters Mikael Kubu unter anderem mit Blick auf die deutsche Tochter. Zur Zukunft der im Bau befindlichen Northvolt-Fabrik bei Heide in Schleswig-Holstein machte Kubu keine Angaben.
Nach Angaben des schwedischen Rundfunksenders SVT verlieren somit 2800 Beschäftigte ihre Jobs. Besonders hart soll es das Northvolt-Stammwerk im nordschwedischen Skellefteå treffen: Während Kubu dazu keine Zahlen nannte, sprachen Medien davon, dass nur 1200 der dortigen 3000 Angestellten übrig bleiben sollen, um den Werksbetrieb am Laufen zu halten. Für die kleine Gemeinde im dünn besiedelten Norden Schwedens ist die Ankündigung ein schwerer Schlag – Northvolt war dort eines der wichtigsten Industrieunternehmen der Region.
Northvolt galt als Hoffnung für Europas Autoindustrie
Northvolt galt als Produzent der Batterien für E-Autos lange Zeit als große Hoffnung für die europäische Automobilindustrie. Nach dem Einleiten eines Expansionskurses, mehreren Rückschlägen wie dem Rückzug eines Milliardenauftrags für Batteriezellen durch den Autobauer BMW sowie immer größer werdenden Schulden musste der Konzern jedoch kräftig zurückrudern.
Im September 2024 hatte Northvolt zunächst angekündigt, schätzungsweise 1600 Beschäftigte in Schweden zu entlassen und mehrere Expansionspläne auf Eis zu legen. Zwei Monate später beantragte das Unternehmen Gläubigerschutz in den USA und hoffte auf ein erfolgreiches Restrukturierungsverfahren. Dann jedoch stellte es Mitte März wegen anhaltender Finanzierungsprobleme Insolvenzantrag in Schweden.
Nichts Neues zu Heide
Seitdem bangten die schwedischen Northvolt-Angestellten darum, ob bei ihnen die Lichter ausgehen. Kubu schrieb dazu: „Trotz großer Einschnitte ist es positiv, dass der Betrieb in gewissem Umfang weitergehen kann, was wahrscheinlich entscheidend dafür ist, den Betrieb ganz oder teilweise verkaufen zu können.“
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Keine Neuigkeiten gab es zum Bau der Northvolt-Fabrik bei Heide in Schleswig-Holstein. Der Betrieb in Deutschland soll bisherigen Angaben zufolge fortgesetzt werden. Das vor knapp einem Jahr gestartete Milliardenprojekt ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des schwedischen Mutterkonzerns. Das Insolvenzverfahren umfasst alle schwedischen Einheiten, aber nicht die deutschen und amerikanischen Töchter. (dpa/mp)
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