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Hafenfest trotz Corona gestartet: So läuft die Kieler Woche in Pandemie-Zeiten

Kiel –

Kein Millionenpublikum, nur eine kleine Feier am Wasser: Wegen der Corona-Pandemie ist die Kieler Woche deutlich kleiner und konzentriert sich auf ihren Ursprung als Segelsport-Ereignis. Gefeiert wird trotzdem – aber eben nur in abgespeckter Form.

Die 126. Kieler Woche ist am Samstag wegen der Corona-Pandemie unter strengen Hygieneauflagen gestartet. Ein riesiges Sommerfest gibt es nicht – die Veranstalter konzentrieren sich auf den Ursprung als Segelwettkampf und auf deutlich kleinere Programmpunkte.

Fest trotz Corona: Kieler Woche wird der Pandemie angepasst

Die Kieler Woche sei anders und doch vertraut, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Samstag. „Sie passt in die Zeit, weil sie ein Zeichen gegen allzu viel Corona-Pessimismus setzt.“ Die Veranstaltung zeige dem ganzen Land, „dass man mit Hygienevorkehrungen auch solche Veranstaltungen durchführen kann“.

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Günther übernahm bei der Eröffnung im Segel-Olympiazentrum Schilksee das traditionelle Glasen mit der Schiffsglocke. Werner M. Dornscheidt, langjähriger Vorstand der Messe Boot in Düsseldorf, gab mit dem Typhon – einem Schiffshorn – das Signal „Leinen los!“ (lang-kurz-kurz-lang). „Die Kieler Woche ist nun mal die größte Segelsportveranstaltung der Welt und die internationalste“, sagte er.

Eröffnung der Kieler Woche in diesem Jahr ohne Zuschauer

In den vergangenen Jahren war das Sommerfest stets Ende Juni vor tausenden Besuchern auf dem Rathausplatz eröffnet worden. 2019 hatten das Fest nach Schätzung der Stadt mehr als 3,5 Millionen Menschen besucht. Die Eröffnung am Samstag fand jedoch hinter einer Absperrung ohne Zuschauer statt. „Es ist vieles anders, vieles kleiner“, sagte Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD). Drei Millionen Menschen und Gedränge auf Konzerten – das gehe wegen Corona nicht. Aber: „Wir wollen unseren Platz als Segelhauptstadt verteidigen.“

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Bei der weltgrößten Regattaserie ist wegen der Corona-Pandemie kein Publikum zugelassen. Im ersten Teil starten die internationalen Jollenklassen. Kieler-Woche-Rekordsieger Wolfgang Hunger (60) aus Strande kämpft mit Vorschoter Holger Jess in der 505er-Klasse um den Gewinn seines 23. Titels. Im zweiten Teil vom 10. bis 13. September sind die Olympia-Segler in herausragend besetzten Feldern gefordert.

Kieler Woche: Nur 500 Besucher pro Veranstaltung

Bereits am Freitagabend startete das Fest mit einem Konzert „Laut gegen Nazis“ auf der Freilichtbühne der Krusenkoppel. Wegen der Corona-Beschränkungen sind auf der Kieler Woche nur bis 500 Besucher pro Veranstaltung erlaubt. Auf drei „Livearealen“ finden Livekonzerte vor begrenztem Publikum mit Milow, Michael Schulte und anderen Bands statt. Die Stadt will viele dieser Auftritte auf die Kinoareale im Schlossgarten und auf den Rathausplatz sowie auf ein sogenanntes Segelkino auf der Förde übertragen.

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Wer eines der kostenlosen Konzerte oder mit den Kindern die Spiellinie auf der Reventlouwiese besuchen will, muss sich vorher anmelden. Für die zehn Tage gibt es insgesamt 50.000 Plätze. Nach Angaben der Stadt sind gut 40 Prozent davon bereits reserviert. „Es geht nur mit digitaler Vorbestellung und mit Abstand“, sagte Kämpfer.

Besser spät als nie: Kieler Woche erst im September statt Juni

Maritimer Höhepunkt soll am 12. September die Windjammer-Parade mit 120 Segelschiffen auf der Förde sein. Sie wird von der Bark „Alexander von Humboldt II“ angeführt. Normalerweise findet das Sommerfest Ende Juni statt. Es wurde wegen der Corona-Pandemie aber verschoben. (dpa/se)

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