Ministerin im Norden möchte Comeback einer Jahrhunderte alten Idee
Vom 12. bis weit ins 17. Jahrhundert hinein dominierte die Hanse als Städtebund das wirtschaftliche und politische Geschehen zwischen Nord- und Ostsee. Die Zusammenarbeit aus der Geschichte könnte eine gute Basis für die Zukunft sein, findet Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU).
Insbesondere bei der Digitalisierung setzt sich Sütterlin-Waack für mehr Zusammenarbeit der Kommunen ein. „Die historischen Hansestädte haben früher ganz selbstverständlich über Ländergrenzen hinweg zusammengearbeitet“, sagte die CDU-Politikerin am Montag. „Wir wollen uns von dieser Idee leiten lassen.“
Sütterlin-Waack: Neues Aufleben der Hanse möglich?
Gerade im Ostseeraum zeigten einige Städte, wie sich Herausforderungen digital meistern ließen, sagte Sütterlin-Waack. „Dieses Wissen sollten wir untereinander teilen.“ Stattdessen werde häufig versucht, „das Rad neu zu erfinden“. Viele Kommunen im Norden nutzten bereits digitale Hilfen oder Anwendungen, um ihren Bürgerinnen und Bürgern zeitgemäße Lösungen zu bieten. Aber noch agierten viele Städte, Kreise und Ämter allein.
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„Dabei ist interkommunale Zusammenarbeit in Schleswig-Holstein gelebte Praxis“, betonte die Ministerin. Als Beispiel führte sie Schulverbände, und Kooperationen von Feuerwehren oder Abwasser-Zweckverbänden an. In der digitalen Welt werde noch zu wenig kooperiert.
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Eine Möglichkeit sei ein Aufgreifen der Idee der historischen Hanse. Sie könne sich eine Weiterentwicklung der alten Hanse zu einem neuen Verbund vorstellen, der SH.X.digital heißen könne. Das SH stehe für Schleswig-Holstein, das X für Vernetzung. (dpa/fbo)