Pfandleihhaus-Mitarbeiter soll mit Modeschmuck betrogen haben
Ein 37-Jähriger muss sich in Kiel wegen Betrugs vor Gericht verantworten. Er soll in dem Pfandleihhaus, in dem er arbeitete, Modeschmuck gekauft und als echt bewertet haben. Das Geld zahlte er dann an sich selbst aus – und erbeutete so mehrere Zehntausend Euro.
Der Mann arbeitete als Verleiher in einem Pfandhaus. Sein Job war es, Gegenstände, die Kunden beleihen wollten, selbstständig hinsichtlich ihres Wertes zu bewerten. Dafür behielt er den Gegenstand als Pfand und zahlte den Kunden anschließend die entsprechende Summe aus. Doch irgendwann wurde der Verleiher zum vermeintlichen Kunden, so lautet der Vorwurf.
Um selbst an Geld zu kommen, soll er zwischen März 2022 und Juni 2023 selbst eingekaufte Schmuck-Imitate bei dem Pfandhaus als Echtschmuck bewertet haben. Die Summe, die dem Wert von echtem Schmuck entspricht, zahlte er dann an sich aus. Die Vorgänge verbuchte er laut Anklage auf fremde Konten von früheren Kunden.
Betrug mit Modeschmuck – Pfandleihaus-Mitarbeiter vor Gericht
Die Imitate bewahrte er im Tresor auf. Insgesamt erbeutete er laut Kieler Staatsanwaltschaft auf diese Weise rund 38.000 Euro. Das Geld soll er für seine Spielsucht benötigt und geplant haben, bei etwaigen Gewinnen das Geld an das Pfandhaus zurückzuzahlen und die Imitate aus dem Tresor zu holen.
Ab Montag muss sich der 37-Jährige wegen Betrugs vor dem Kieler Amtsgericht verantworten.
Auch in Hamburg kam es im vergangenen Jahr zu einem großen Betrugsfall in einem Luxus-Leihhaus in der Schanzenstraße. Zwei der vier Betreiber des bereits im Januar 2024 in die Insolvenz geratenen Pfandhauses Credicore wurden bei einer Razzia im Oktober 2024 verhaftet. Die vier Männer (39/48/51/59), die das Pfandleihhaus 2021 gegründeten hatten, hatten den Betrieb kaum wirklich geführt. Stattdessen überzeugten sie Investoren mit hohen Gewinnversprechen, ihr Geld in das Unternehmen zu stecken, sammelten insgesamt 3,7 Millionen Euro ein. Doch statt Pfandkredite zu finanzieren, sollen sie die Gelder für private Zwecke verwendet haben.
Es blieb nicht nur bei den Darlehen: Die Beschuldigten verkauften auch Unternehmensanleihen im Wert von mehr als 10 Millionen Euro. Auch dieses Geld floss größtenteils in private Taschen.
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.