Russen-Tanker auf der Ostsee: „Frage ist nur, wann es eine Ölkatastrophe gibt“
Marode Öltanker der sogenannten russischen Schattenflotte könnten zu einer Umweltkatastrophe führen. Schleswig-Holstein will das Thema daher auf die Tagesordnung der Umweltministerkonferenz setzen.
Schleswig-Holstein will bei der Umweltministerkonferenz über Gefahren durch die sogenannte russische Schattenflotte auf der Ostsee sprechen. Man habe das Thema für die Tagung im November angemeldet, teilte Umweltstaatssekretärin Katja Günther (Grüne) mit. Es sei erschreckend, dass mehr als 200 marode und größtenteils nicht versicherte Öltanker und Frachter auf der Ostsee unterwegs seien. „Die Frage ist aktuell nicht, ob es eine Ölkatastrophe geben wird, sondern wann“, so Günther.
Kosten bei einem Unglück müssten die Steuerzahler tragen
Die Kosten für ein derartiges Unglück würden nach Günthers Angaben – ganz abgesehen von der zerstörten Natur – die Steuerzahler tragen müssen. Sie nannte die sogenannte Schattenflotte eine massive Bedrohung für die Ostsee. „Jetzt ist nicht die Zeit sich wegzuducken: Ich fordere die beteiligten Bundesressorts und vor allem den Bundesverkehrsminister auf, dass sie alles in ihrer Macht Stehende tun, um diese Gefahr abzuwenden.“
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Nach Recherchen der Umweltschutzorganisation Greenpeace transportieren weltweit 192 marode Tanker russisches Rohöl. 171 Schiffe davon seien in den vergangenen zwei Jahren einmal oder öfter durch die deutsche Ostsee und das Seegebiet der Schifffahrtsroute Kadetrinne in der Mecklenburger Bucht gefahren. (dpa/mp)