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Vermisste Maddie: Wegen Vergewaltigung verurteilt: Verdächtiger sitzt in Kiel im Knast

Weltweit hatte das ungewisse Schicksal der kleinen Maddie die Menschen bewegt. Steht der Fall nun vor der Aufklärung? Mehr als 13 Jahre nach dem Verschwinden der damals Dreijährigen ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig wegen Mordverdachts gegen einen 43-jährigen Deutschen. Jetzt werden immer mehr Details über den vorbestraften Sexualstraftäter bekannt. Er soll im vergangenen Jahr wegen der Vergewaltigung einer 72-Jährigen verurteilt worden sein und sitzt derzeit in Kiel im Gefängnis.

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt gegen einen 43-Jährigen, der mehrfach wegen Sexualstraftaten auch an Kindern vorbestraft ist. Laut „Braunschweiger Zeitung“ sei der Tatverdächtige 2019 vom Landgericht Braunschweig wegen Vergewaltigung zu einer siebenjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden.

Vermisste Maddie: Verdächtiger sitzt in Kiel im Gefängnis

Der Sexualstraftäter soll eine damals 72-jährige Amerikanerin vergewaltigt haben. Das Verbrechen habe er in demselben portugiesischen Ort begangen, in dem rund anderthalb Jahre später die kleine Maddie verschwand. Das Urteil sei bislang nicht rechtskräftig. Der Angeklagte werfe der Justiz Rechtsfehler im Auslieferungsverfahren vor.

Eltern von Maddie

Kate und Gerry McCann, die Eltern der vermissten Maddie. 

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dpa

Derzeit verbüßt der Verdächtige eine Haftstrafe in Kiel. Grund dafür ist, dass der Mann vor dem Urteil am Landgericht Braunschweig in einer anderen Sache in Schleswig-Holstein verurteilt worden war. Das Justizministerium in Hannover wollte auf Anfrage keine Stellungnahme abgeben. Ein Sprecher bestätigte aber, dass der Mann nicht in einem niedersächsischen Gefängnis einsitzt, sondern in einem anderen Bundesland.

Vermisste Maddie: Verdächtiger lebte in Portugal

Nach BKA-Angaben hatte der Verdächtige zwischen 1995 und 2007 regelmäßig an der Algarve gelebt, unter anderem für einige Jahre in einem Haus zwischen Lagos und Praia da Luz. Dort soll er verschiedenen Gelegenheitsjobs nachgegangen sein, unter anderem in der Gastronomie. Zudem gibt es laut BKA Hinweise darauf, dass er seinen Lebensunterhalt auch durch Straftaten wie Einbrüche in Hotelanlagen und Ferienwohnungen und Drogenhandel bestritt.

Schon vor Jahren hat es Hinweise auf den 43-Jährigen gegeben. Das bestätigte Christian Hoppe vom BKA am Mittwochabend in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“. Bereits nach einer Sendung aus dem Jahr 2013 seien Hinweise auf den Deutschen eingegangen. Damals reichten die Informationen aber nicht für Ermittlungen oder eine Festnahme aus, so Hoppe. Es gab demnach viele Indizien, der entscheidende Beweis fehle aber noch.

Vermisste Maddie: 10.000 Euro für Hinweise

Die Ermittlungen führten zu der Annahme, dass das Mädchen einem Tötungsdelikt zum Opfer gefallen ist. „Die Informationen, die wir im Rahmen unserer Ermittlungen gewinnen können, führen uns immer mehr zu der Überzeugung, dass es sich bei dem Tatverdächtigen um den Täter handeln könnte“, sagte der leitende Kriminaldirektor beim BKA. Bei der Behörde wurde ein Hinweisportal BKA eingerichtet und für Hinweise zur Aufklärung der Tat eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.

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Auch die portugiesische Polizei ermittelt und befragt erneut Zeugen. Zudem teilte Scotland Yard Mittwochabend mit, dass sich die britischen Ermittler auf zwei Fahrzeuge und zwei Telefonnummern konzentrieren, die der Verdächtige benutzt haben soll. Bei den Fahrzeugen geht es um einen Caravan vom Typ VW T3 Westfalia mit portugiesischem Nummernschild, in dem der Mann zeitweise gewohnt haben soll, und einen Jaguar, Model XJR 6, mit einem deutschen Kennzeichen. Am Tag nach Maddies Verschwinden sei der Jaguar auf einen neuen Halter umgemeldet worden.

Nachbarin: Verdächtiger soll aggressiv gewesen sein

Unterdessen berichtet eine frühere Nachbarin aus Portugal, dass der Verdächtige aggressiv gewesen sei. „Er war immer ein bisschen wütend, ist die Straße schnell hoch und runter gefahren und eines Tages, so um 2006, verschwand er ohne ein Wort“, sagte die Frau dem britischen Sender Sky News.

Etwa ein halbes Jahr nach dem Verschwinden des Mannes sei sie gebeten worden, beim Aufräumen der Unterkunft zu helfen, berichtete die Frau. „Es war eklig.“ Überall hätten beschädigte Sachen gelegen. In einem Müllbeutel seien Perücken und seltsame Kleidungsstücke gewesen.

Anfang Mai 2007 war die dreijährige Engländerin Maddie McCann im gemeinsamen Portugal-Urlaub mit ihren Eltern spurlos aus einer Appartementanlage im portugiesischen Praia da Luz verschwunden. Die Eltern waren zu der Zeit in einem nahe gelegenen Restaurant essen. Zeitweise standen auch sie selbst unter Verdacht. „Alles, was wir je wollten, ist sie zu finden, die Wahrheit ans Licht zu bringen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen“, heißt es in einem Statement der Eltern. „Wir werden niemals die Hoffnung aufgeben, Madeleine lebend zu finden, aber was auch immer herauskommen sollte, wir müssen es wissen, weil wir Frieden finden müssen.“

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