Kieler Werft attackiert Bundeswehr: Streit um Milliardenauftrag für Kriegsschiffe
Kiel –
Weil die Deutsche Marine ihre Mehrzweck-Kampfschiffe lieber in den Niederlanden bauen lassen will, geht nun eine Werftgruppe aus Kiel juristisch gegen die Auftragsvergabe vor. Die Aufträge haben einen Wert von 4,4 Milliarden Euro, sowie die Option auf den Bau zweier weiterer Schiffe.
An ein niederländisches Konsortium war zuvor ein Mega-Auftrag gegangen, den die Bundeswehr über den Zeitraum von mehreren Jahren ausgeschrieben hatte. Eine Sprecherin der unterlegenen Werft „German Naval Yards“ teilte am Montag mit, dass ihr Unternehmen die Vergabe des Auftrages gerügt habe. Eine Rüge ist der erste Schritt unterlegener Firmen, die Vergabe eines Auftrages juristisch anzufechten.
Streit um Milliardenauftrag für Kriegsschiffe – Kieler Werft attackiert Bundeswehr
Man wolle „alle juristischen Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, ausschöpfen“, hieß es am Montag von Seiten des deutschen Unternehmens mit Sitz in Kiel. In der Ausschreibung der Bundeswehr geht es um mehrere Mehrzweck-Kampfschiffe des Typs „MKS 180“, deren Wert mehrere Milliarden Euro beträgt.
Der Auftrag war vergangene Woche an die Niederländische Werft „Damen Schelde Naval Shipbuilding“ vergeben worden. Die Vergabe war auch von deutschen Gewerkschaften massiv kritisiert worden. Die IG Metal forderte die Bundesregierung auf, den Erhalt deutscher Werften sicherzustellen.