Cannabis-Großdealer aufgeflogen – Hamburger verurteilt
Drei Männer sollen Marihuana und Haschisch in großem Stil verkauft haben. Einer von ihnen, ein 37-jähriger Hamburger, wird in Lüneburg verurteilt. Der Haupttäter ist allerdings flüchtig.
Das Landgericht sprach den weitgehend geständigen Mann in vier Fällen schuldig. Das Urteil: eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren.
Dem Mann wurde vorgeworfen, in der Zeit von April bis Juni 2020 nach einer Bandenabsprache Marihuana und Haschisch in der Region Hamburg verkauft zu haben. Er habe die Taten gemeinsam mit einem flüchtigen Haupttäter und einem bislang unbekannten Nutzer des Messengerdienstes Encrochat begangen.
37-jähriger Hamburger wegen Cannabis-Handels verurteilt
Die Drogen sollen zuvor über Spanien und Frankreich nach Deutschland geschmuggelt worden sein. Dem Angeklagten waren fünf Taten zur Last gelegt worden, bei denen insgesamt 515 Kilogramm Marihuana und 55 Kilogramm Haschisch für 2.232.500 Euro verkauft worden sein sollen. Alle Geschäfte flogen nach den Encrochat-Protokollen auf, beschlagnahmt wurden weder Geld noch Drogen, wie eine Gerichtssprecherin bestätigte.
Das Gericht konnte ein bandenmäßiges Handeltreiben nicht nachweisen. Verurteilt wurde der Hamburger nun wegen zwei besonders schweren Fällen des Handels mit je zwölf Kilogramm Cannabis, bei einem in Tateinheit mit einem Kilo Amphetaminen. Deshalb ordnete die Kammer einen Einziehungsbetrag von 102.750 Euro an. Zudem wurde ihm Beihilfe in zwei weiteren Fällen zur Last gelegt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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Die Verschlüsselungssoftware Encrochat wurde von Kriminellen zur Abwicklung illegaler Geschäfte genutzt. Der Dienst galt wegen seiner aufwendigen Verschlüsselung als nicht zu knacken. Der Polizei in den Niederlanden und Frankreich gelang es jedoch im Frühjahr 2020, Millionen geheimer Daten abzuschöpfen. Dies führte zu zahlreichen Verhaftungen in ganz Europa.