Lkw-Fahrer in der Zwickmühle: An den Autobahnen im Norden fehlen fast 400 Stellplätze
An den Autobahnen in Schleswig-Holstein fehlen etwa 370 Stellplätze für Lastwagen. Das ist ein großes Problem: Häufig müssen Laster notgedrungen auf Ein- und Abfahrten von Parkplätzen auf Standstreifen stehen, was gefährlich werden kann. Das Land plant weitere Stellplätze – außerdem gibt es Vorschläge für digitale Lösungen.
Wie das Verkehrsministerium Kiel mitteilte, sind aktuell und mittelfristig 450 weitere Parkstände für Lkw geplant. Damit könnte das für 2030 erwartete Defizit von 400 Plätzen bis dahin ausgeglichen werden. Das zwischen dem Land und dem Bundesverkehrsministerium abgestimmte Konzept dafür sei Ende 2020 an die Autobahn GmbH des Bundes übergeben worden. Diese ist nun für die Umsetzung zuständig. Engpässe gibt es besonders auf der A1 (Hamburg-Heiligenhafen) und der A24 (Hamburg Richtung Berlin).
Stellplatzmangel für Lkw: Fahrer finden keine Parkplätze für die Nacht
Der Stellplatzmangel ist bundesweit ein Problem: Von 2008 bis 2018 war die Zahl zwar um 31 Prozent von 53.900 auf 70.800 gestiegen. Aber der Lastwagenverkehr wuchs noch stärker. 2018 wurden 94.100 täglich nachts an den Autobahnen parkende Lkw gezählt, 38 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor. Wenn Laster notgedrungen auf Ein- und Abfahrten von Parkplätzen auf Standstreifen stehen, kann das gefährlich werden.
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Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) hatte im vorigen Jahr beim Unternehmensverband Logistik angeregt, eine zentrale Internetplattform oder eine App zu schalten, um zusätzlich zu den Autobahn-Stellplätzen aktuell nicht beanspruchten Platz auf Betriebshöfen zum Beispiel von Speditionen als Parkmöglichkeit anbieten zu können. Der Verband wollte laut Ministerium dazu seine Mitgliedsunternehmen befragen. Ein Ergebnis sei noch nicht bekannt.
Wegen Engpässen: Lkw-Parkleitsystem geplant
Im Auftrag des Landes hat die Bundesplanungsgesellschaft Deges ein Lkw-Parkleitsystem auf der A7 zwischen Bordesholm und Landesgrenze Hamburg geplant. Es soll die Parkbelegung auf den Rastanlagen erfassen und freie Kapazitäten an einen „Mobilitätsdaten-Marktplatz“ melden. Fahrer können dann zum Beispiel über eine App die Informationen abrufen und gezielt eine Rastanlage mit freien Plätzen anfahren. Zurzeit werde die Ausschreibung für jeweils fünf Rastanlagen je Fahrtrichtung vorbereitet, hieß es. (dpa)