Gespenstische Szene: Kinder stehen „wie die Zinnsoldaten“ neben toter Mutter
Ein 45 Jahre alter Mann soll seine Ehefrau (37) in einem gemeinsam betriebenen Asia-Imbiss in Bad Schwartau getötet haben. Drei Tage nach dem Prozessauftakt hat am Dienstag am Landgericht Lübeck die Beweisaufnahme begonnen.
Mitarbeiter des Rettungsdienstes und Polizisten berichteten von einer angespannten Stimmung, als sie am Tatort eingetroffen seien. Die Kinder hätten „stumm und aufgereiht wie die Zinnsoldaten“ im Gastraum gestanden, in dem ihre erschlagene Mutter gelegen habe, sagte ein Zeuge (44), der als Notarzt am Tatort war.
Die Leiche der Ehefrau habe Spuren massiver Gewalt aufgewiesen. „Doch der Mann und auch die Kinder zeigten keinerlei Gefühlsregung“, schilderte der Notarzt. Er, sowie Rettungssanitäter und Polizisten berichteten übereinstimmend von großen Verständigungsschwierigkeiten. Nur ein acht Jahre alter Sohn der Familie habe ein wenig Deutsch gesprochen und den Polizisten berichtet, er habe seine Mutter mit einem Mann streiten gehört. Als er daraufhin aus dem Keller nach oben gelaufen sei, habe seine Mutter leblos im Gastraum gelegen. Der Prozess wird fortgesetzt. Ein Urteil soll Ende Juni verkündet werden.
Familie zeigte keinerlei Gefühle
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Dem aus Vietnam stammenden Angeklagten wird vorgeworfen, seine Ehefrau am 14. Oktober 2022 in der gemeinsam betriebenen Gaststätte in Bad Schwartau im Kreis Ostholstein getötet zu haben. Zu Prozessbeginn am 14. April war nur die Anklage verlesen worden. Der Beginn der Beweisaufnahme war verschoben worden, weil der psychiatrische Sachverständige verhindert war. (dpa/mp)