Hintergründe noch immer unklar: Vor 25 Jahren: Die Katastrophe von Lübeck
Lübeck –
Am 18. Januar jährt sich zum 25. Mal der verheerende Brand in einem Wohnheim für Migranten in der Lübecker Hafenstraße. Bei dem durch Brandstiftung verursachten Feuer starben zehn Menschen, darunter fünf Kinder und zwei Jugendliche. 55 Personen wurden verletzt.
Aus diesem Anlass veranstaltet die Gedenkinitiative „Hafenstraße ‘96“ vom 11. bis zum 18. Januar eine Erinnerungswoche, unter anderem mit Informationsabenden im Netz, einer Lichtinstallation und einer Demonstration.
Brandanschlag von Lübeck: Parlamentarischer Untersuchungsausschuss gefordert
Die Initiatoren gehen davon aus, dass das Feuer aus ausländerfeindlichen Motiven von Neonazis gelegt wurde und fordern unter anderem die Einrichtung eines Parlamentarischen Untersuchungsausschusses, um die Hintergründe aufzuklären.
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Die Initiative wirft der Justiz vor, sich vorschnell auf den libanesischen Hausbewohner Safwan Eid als Täter festgelegt zu haben. Die Geständnisse mehrerer Neonazis, die am Brandort gesehen worden waren, seien dagegen nicht weiterverfolgt worden, sagte eine Sprecherin der Initiative.
Katastrophe von Lübeck: Parallelen zu Morden des NSU
Hier habe eine ähnliche Täter-Opfer-Umkehr stattgefunden wie bei den Morden der Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU), sagte sie. Der junge Libanese war später in zwei Gerichtsverfahren freigesprochen worden.
Neben einer Online-Petition an Schleswig-Holsteins Landtag zur Einrichtung eines Untersuchungsausschusses sind den Angaben zufolge mehrere Online-Diskussionsveranstaltungen geplant, außerdem eine Lichtinstallation und eine Gedenkveranstaltung am Ort des inzwischen abgerissenen Brandhauses. Außerdem soll es am 16. Januar ab 14 Uhr eine Demonstration in der Lübecker Innenstadt geben. (dpa)