Der Eingangsbereit des Landgericht Stralsung
  • Der Eingangsbereit des Landgericht Stralsund (Archivbild)
  • Foto: picture alliance / dpa/Stefan Sauer

17-Jährige soll Mann erst betäubt und dann ermordet haben

Eher zufällig hat die Polizei in einer Greifswalder Wohnung eine männliche Leiche gefunden. Kommende Woche steht eine Jugendliche wegen Mordes vor Gericht. Ihr wird Heimtücke vorgeworfen.

Nach dem Fund einer Leiche in einer Greifswalder Wohnung im vergangenen Sommer startet kommenden Dienstag in Stralsund der Mordprozess gegen eine 17-Jährige. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr vor, das 59-jährige Opfer heimtückisch getötet zu haben, sagte eine Sprecherin des Landgerichts Stralsund. Nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft soll die Jugendliche zusammen mit dem Mann getrunken haben. Sie habe ein Getränk präpariert, um den Mann zu betäuben und ihn dann tödlich an Hals und Kehlkopf verletzt. Zuerst hatte der NDR über den Prozessauftakt berichtet.

Prozess soll weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden

Laut Gericht soll der Prozess weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, da die Unterbringung der Angeklagten in einem psychiatrischen Krankenhaus in Betracht kommt. Anklageverlesung und Urteilsverkündung sollten öffentlich erfolgen. Drei Termine sind angesetzt.

Nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft hatte sich die Jugendliche in der Vergangenheit durch den Mann belästigt gefühlt. Demnach entdeckte die Polizei den Toten Anfang Juli eher zufällig, weil gegen den 50-jährigen vorbestraften Wohnungsinhaber wegen mutmaßlicher Drogendelikte ermittelt wurde. Er ist wegen unterlassener Hilfeleistung mitangeklagt, weil er die Tat nicht verhindert habe.

Das könnte Sie auch interessieren: Anschlag auf SPD-Büro in Hamburg – Bürgerschaftsabgeordneter in Sorge

Ursprünglich befanden sich beide in Untersuchungshaft. Inzwischen ist der 50-Jährige auf freiem Fuß, weil eine weitere Haft angesichts des Vorwurfs nicht verhältnismäßig wäre, wie eine Gerichtssprecherin erklärte. Der Haftbefehl gegen die 17-Jährige wurde laut Gericht Mitte Dezember in einen Befehl zur Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus umgewandelt. (dpa/mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp