CDU und AfD stoppen gemeinsam riesigen Solarpark
Die neu gewählte Stadtvertretung der Stadt Anklam hat die Planungen für einen riesigen Solarpark abrupt gestoppt – dank Unterstützung von AfD und der ehemaligen NPD.
Noch im April schien alles klar: Auf einer Sondersitzung hatte die Stadtvertretung in Anklam (Landkreis Vorpommern-Greifswald) grünes Licht für den Bau eines rund 130 Hektar großen Solarparks im Ortsteil Stretense gegeben.
Geplanter Solarpark in Anklam gestoppt
In der konstituierenden Sitzung der parallel zur Europawahl im Juni neu gewählten Stadtvertretung folgte nun die Kehrtwende: Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, brachte die CDU einen Dringlichkeitsantrag zum Stopp ein. Und der wurde mit den Stimmen der AfD, einer AfD-Abspaltung namens „Anklamer Bürgerinitiative“ und des Vertreters der ehemaligen NPD (heute: „Die Heimat“) angenommen.
Damit können die Arbeiten am heiß diskutierten Solarpark nicht beginnen. Bürgermeister Michael Galander von der Bürgervereinigung „Initiativen für Anklam“ warnte laut NDR vor einem möglichen Schaden für die Gemeinde, sowohl finanziell als auch, was die Reputation angeht: „Dann ist da natürlich kein Vertrauen mehr, wenn eine Stadtvertretung vor der Wahl sagt, wir wollen und nach der Wahl dann gleich sagt, wir wollen nicht mehr.“ Galander kündigte darüber hinaus an, Widerspruch gegen den Beschluss einzulegen und auch juristische Mittel zu prüfen.
Der Solarpark, den die bayerische Firma Anumar errichten will, war ursprünglich auf einer mehr als doppelt so großen Fläche von 320 Hektar geplant. Widerstand gegen das Projekt gibt es von den Anwohnern, aber auch Naturschützer kritisieren mögliche Auswirkungen der riesigen Anlage.
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Laut NDR wurde in der Sitzung außerdem ein Vertreter der AfD zum zweiten stellvertretenden Bürgervorsteher gewählt: Marcus Schultz bekam 17 Stimmen – deutlich mehr als der rechte Rand aus AfD, „Anklamer Bürgerinitiative“ und „Die Heimat“ zusammen stellen.