Schweriner Schloss
  • Das Schloss auf einer Insel im Schweriner See war jahrhundertelang die Residenz der mecklenburgischen Herzöge und Großherzöge und ist heute Sitz des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern.
  • Foto: picture alliance / dpa/Jens Büttner

Schloss im Nordosten hat jetzt eine Gemeinsamkeit mit den Pyramiden von Gizeh

Das Schweriner Schloss hat den begehrten Status Unesco-Welterbe erhalten. Damit gehört es zu einer erlesenen Riege – neben dem Taj Mahal in Indien, der Chinesischen Mauer und den Pyramiden von Gizeh.

In Mecklenburg-Vorpommern herrscht große Freude über die Ernennung des Residenzensembles Schwerin zum Unesco-Welterbe. Das zuständige Komitee der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (Unesco) gab die Entscheidung auf seiner 46. Sitzung im indischen Neu-Delhi bekannt.

„Das ist ein schöner Tag für Schwerin“

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) sprach von einem Glückstag für das Land. Schwerins Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) dankte dafür, dass die Politik an einem Strang gezogen habe. „Das ist ein schöner Tag für Schwerin.“ Beide hatten die Übertragung der Entscheidung im Rathaus verfolgt. Anschließend wurden Flaggen mit der Aufschrift „Wir sind Welterbe“ vor Rathaus und Schloss gehisst.

Das Schweriner Schloss sowie weitere Teile der historischen Innenstadt bilden das Residenzensemble. Es erlitt während des Zweiten Weltkriegs keine Bombenschäden und reicht bis zum Hauptbahnhof mit seinem einst der Herrscherfamilie vorbehaltenen Fürstenzimmer. 

Schweriner Schloss war auch Filmkulisse

Das im Kern viel ältere Schloss erhielt erst Mitte des 19. Jahrhunderts sein heutiges romantisches Aussehen, das es zum Besuchermagneten und auch schon zur Kulisse internationaler Filmproduktionen machte. So war es Schauplatz in „Kingsman: The Golden Circle“. Heute beherbergt das zu DDR-Zeiten als Ausbildungsstätte für Kindergärtnerinnen genutzte Schloss ein Museum und ist Sitz des Landtags samt Verwaltung. Der Dom und die Schelfkirche dienten als Grablege der Herzöge. 

Die Idee, Schwerin auf die Welterbeliste zu bringen, ist schon mehr als 20 Jahre alt. In der Bundesrepublik gibt es mehr als 50 Welterbe-Stätten.

Freude bei der Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern

Schwesig reagierte mit großer Freude: „Was für ein Erfolg. Diese Entscheidung ist für uns eine große Ehre.“ Man werde die Chance nutzen, Schwerin noch bekannter zu machen, auch international.

Deutschlands Botschafterin bei der Unesco, Kerstin Pürschel, würdigte auch den erfolgreichen Prozess der Restaurierung des Residenzensembles, in den nach der Wiedervereinigung viel Expertise aus ganz Deutschland und großes Engagement eingeflossen seien. Die Präsidentin der Deutschen Unesco-Kommission, Maria Böhmer, nannte die Aufnahme in die Welterbeliste „eine wunderbare Anerkennung der kulturellen und historischen Bedeutung dieser eindrucksvollen Stadt“.

Auch Herrnhut in Sachsen ist Welterbe

Bereits am Freitag hatte das Gremium in Neu-Delhi über einen Antrag mit deutscher Beteiligung entschieden: Die sächsische Kleinstadt Herrnhut hat den Titel als Teil der Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine ebenfalls erhalten.

Das könnte Sie auch interessieren: Brauerei-Ruine: Wo ist der Holsten-Ritter hin?

Herrnhut ist der Ursprung für die Evangelische Brüdergemeine. Das fehlende „d“ ist der Sprache dieser Zeit geschuldet, als man noch von Gemeine sprach. Bekannt ist die Kleinstadt auch für die Herrnhuter Sterne, die in ganz Deutschland als Weihnachtsdeko beliebt sind. (dpa/mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp