„Kein Verständnis dafür“: Mehrere Wölfe im Norden erschossen
In Mecklenburg-Vorpommern ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft wegen mehrerer getöteter Wölfe. Wie ein Sprecher des Schweriner Umweltministeriums am Mittwoch sagte, wurden ein Raubtier-Kadaver am Sonntag in Vorpommern und zwei tote Wölfe am Dienstag an der Elbe bei Boizenburg (Ludwigslust-Parchim) gefunden.
Erste Untersuchungen durch Tiermediziner hätten ergeben, dass alle drei Wölfe an Schussverletzungen verendet seien. Unklar sei aber noch, wann das passierte und woher die Tiere kamen. Ermittelt wird wegen Verstoßes gegen das Bundesnaturschutzgesetz. Wölfe sind EU-weit streng geschützt.
Untersuchungen zu toten Wölfen dauern an
Zuletzt waren zwei tote Jungwölfe am Dienstag am Ufer der Elbe bei Horst nahe Boizenburg entdeckt worden. Naturschützer hätten die Polizei informiert, hieß es. Die Tiere wurden von Spezialisten des Instituts für Zoo- und Wildtierforschung untersucht. Die vollständigen Untersuchungsergebnisse liegen aber noch nicht vor, wie der Ministeriumssprecher sagte. Man hoffe, über Spuren, die gesichert wurden, an die Täter zu kommen.
Die Elbe kommt in dem Abschnitt aus Sachsen-Anhalt und Brandenburg und ist über ein längeres Stück auch Grenzfluss mit Niedersachsen. Unklar sei, wie lange die Tiere in der Elbe geschwommen waren und woher sie kamen.
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Der dritte Wolfskadaver war am Sonntag bei der Ernte in einem Maisfeld bei Plöwen (Vorpommern-Greifswald) gefunden worden. Nach bisherigen Erkenntnissen war das Tier schon vor etwas längerer Zeit angeschossen worden. Plöwen liegt unweit der Grenze zu Polen. Auch hier dauerten die Untersuchungen an.
Umweltminister betroffen: „Ich habe kein Verständnis für solche Taten“
Wegen der weiten Entfernungen der Fundorte sei unklar, ob es Zusammenhänge zwischen beiden Fällen gibt. In beiden Regionen gibt es grenzübergreifend mehrere Wolfsrudel und auch immer wieder von Wölfen gerissene Weidetiere, was unter Tierhaltern für viel Ärger sorgt.
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Agrar- und Umweltminister Till Backhaus (SPD) zeigte sich betroffen über die Vorfälle. „Ich habe kein Verständnis für solche Taten“, erklärte er in einer Mitteilung. „Ein Tier einer streng geschützten Art zu töten, ist kein Kavaliersdelikt. Es ist eine Straftat. Dafür drohen bis zu fünf Jahre Haft.“ (mp/dpa)