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Rund 80.000 Besucher kamen zum Fusion-Festival.
  • Rund 80.000 Besucher kamen zum Fusion-Festival.
  • Foto: imago/BildFunkMV

„Da waren wir selbst erstaunt“: Lebensgefährliche Pillen beim Fusion-Festival

Beim Fusion-Festival haben Experten am Wochenende bei einem Sofort-Drogencheck 13 sehr hoch dosierte Pillen festgestellt. Konsumenten seien vor lebensgefährlichen Folgen bewahrt worden, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD).

In den 13 Fällen seien Warnungen an die Festivalbesucher ausgegeben worden, sagte der Drogenexperte der Universitätsmedizin Rostock, Gernot Rücker, am Dienstag. Insgesamt seien 446 Proben analysiert worden. Darunter seien 153 Pillen gewesen. Zu den 13 hoch dosierten Pillen sagte Rücker: „Da waren wir selbst erstaunt.“

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Mecklenburg-Vorpommern hatte bei der Fusion nach eigenen Angaben das bundesweit erste rechtlich-gesicherte Drogen-Check-Programm auf großen Festivals gestartet. Besucherinnen und Besucher des Festivals in Lärz konnten ihr Rauschgift in Minutenschnelle auf Reinheit testen lassen. Ein Expertenteam der Universität Rostock leitete das mobile Labor mit einem Expertenteam vor Ort.

Die Nachfrage nach dem Drogen-Check sei sehr hoch gewesen, lange Schlangen hätten sich von der Annahmestelle gebildet, sagte Rücker. Er blickte positiv auf die hohe Akzeptanz der Initiative. „Zur Sicherheit von Festivals muss zukünftig das Drug-Checking zum Standard-Repertoire gehören“, sagte er.

Auch Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) zeigte sich zufrieden. „In manchen Fällen hat der Sofort-Drogencheck auf der Fusion Konsumenten sogar vor lebensgefährlichen Folgen bewahrt“, sagte sie. Das Team um Rücker hätte ganz wesentlich zum guten Verlauf des Festivals beigetragen. „Durch die Substanzanalysen wird deutlich, wie gefährlich die Einnahme ist“, sagte Drese. Auf dem Fusion-Festival waren rund 80.000 Besucherinnen und Besucher vor Ort.

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Die wissenschaftliche Auswertung der gesammelten Daten soll Rücker zufolge nun bis Ende des Jahres dauern. Die Daten sollen außerdem für eine öffentlich zugängliche Datenbank zur Aufklärung über Drogen genutzt werden.

In Mecklenburg-Vorpommern war im Juni vergangenen Jahres eine 13-Jährige ums Leben gekommen, nachdem sie eine Ecstasypille namens „Blue Punisher“ genommen hatte. Sie wurde bewusstlos und starb in einer Klinik. Todesursache war – ausgelöst durch den hoch dosierten Wirkstoff in der Pille – eine Hirnschwellung, die zu einer Hirnschädigung führte. (dpa/mp)

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