Ein Windpark bei Schwerin.
  • Ein Windpark bei Schwerin. Mecklenburg-Vorpommern will künftig selbst in die Produktion erneuerbarer Energie einsteigen. (Archivbild)
  • Foto: dpa-Zentralbild | Jens Büttner

Grünes Bundesland als Vorbild: So will Rot-Rot die Energiewende ankurbeln

Die rot-rote Koalition in Mecklenburg-Vorpommern hat sich den Ausbau erneuerbarer Energien fest vorgenommen. SPD und Linke wollen nun sogar selbst auf dem Energiemarkt tätig werden. Hunderte Anlagen für Windkraft und Photovoltaik sollen entstehen – die wiederum weitere Projekte finanzieren könnten.

Mecklenburg-Vorpommern könnte rund eine Milliarde Euro investieren, um selbst in den Energiemarkt einzusteigen. 900 Millionen Euro sollen aus dem Kapitalmarkt investiert werden, eine Rücklage liefere weitere 100 Millionen Euro, rechnete Umweltminister Till Backhaus (SPD) vor. Damit ließen sich rund 200 Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen bauen. Zuerst hatte die „Ostsee-Zeitung“ berichtet.

Baden-Württemberg dient Meck-Pomm als Vorbild

Die Erlöse aus der produzierten Energie könnten wiederum in Projekte zum Umwelt- oder Klimaschutz investiert werden. Da die Energieparks auf landeseigenen Flächen entstehen sollen und das Land eigene Firmen gründen wolle, profitierten auch die Kommunen durch Einnahmen aus der Gewerbesteuer.


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Mecklenburg-Vorpommern benötige laut Backhaus in Zukunft mehr Kapazitäten zur Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen, auch, um die wegfallenden Atom- und Kohlekraftwerke zu ersetzen. Als Vorbild diene das vom grünen Ministerpräsidenten regierte Baden-Württemberg, das sich schon längst eigenständig um seine Energieversorgung kümmere.

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Was im Südwesten geht, muss doch auch im Nordosten funktionieren, dachte sich Backhaus offenbar. Neue Impulse für die Energiewirtschaft scheinen in Mecklenburg-Vorpommern jedenfalls dringend notwendig. Ende 2020 gab es im gesamten Bundesland 1965 Windkraftanlagen – seit 2016 kamen nur 121 neue Anlagen hinzu.

Umweltminister Till Backhaus (SPD) will mit Mecklenburg-Vorpommern jetzt selbst in die Produktion nachhaltiger Energie einsteigen. (Archivbild) dpa/Jens Büttner
Till Backhaus (SPD), der Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern.
Umweltminister Till Backhaus (SPD) will mit Mecklenburg-Vorpommern jetzt selbst in die Produktion nachhaltiger Energie einsteigen. (Archivbild)

Dabei setzt sich die Landesregierung durchaus ehrgeizige Ziele: „Wir wollen bis 2035 rechnerisch den gesamten Energiebedarf des Landes für Strom, Wärme und Mobilität aus Erneuerbaren Quellen decken“, heißt es im rot-roten Koalitionsvertrag. Insbesondere die Windkraft spiele dabei eine tragende Rolle.

Rot-Rot setzt bis 2035 komplett auf erneuerbare Energie

Wichtig sei zudem, „dass die umliegenden Gemeinden von den Windkraftanlagen und PV-Anlagen auf Ackerflächen profitieren und die Bürgerinnen und Bürger bei den Stromkosten entlastet werden.“ Einer Auswertung des Vergleichsportals Check24 zufolge müssen Verbraucher:innen in Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr 4,8 Prozent ihres Einkommens für Energiekosten ausgeben. Eine höhere Belastungsquote weist kein anderes Bundesland auf. (fbo)

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