Junge jahrelang nicht in Schule: Prozess gegen Mutter aus Reichsbürgermilieu
Wegen des jahrelangen Fernbleibens ihres Sohnes von der Schule soll sich am Mittwoch eine Mutter vor dem Amtsgericht Wismar verantworten. Im ersten Anlauf im November war sie zum Verhandlungsauftakt nicht erschienen.
Der Sohn (13) geht früheren Angaben zufolge seit Jahren nicht in die vorgesehene Schule in Grevesmühlen. Er wäre eigentlich in der siebten Klasse.
Die Mutter hat demnach wiederholt nicht auf Kontakt seitens der Schule reagiert. Gegen sie wurden laut Gericht wegen des Fernbleibens ihres Kindes vom Unterricht bereits zwei Strafbefehle erlassen. Laut „Ostsee-Zeitung“ ist die Mutter mit der Reichsbürger-Szene verbandelt.
Eine Vorladung per Polizei war im November gescheitert. Das Gericht hatte daraufhin einen Antrag der Staatsanwaltschaft zugelassen, die Vorführung der Angeklagten anzuordnen oder einen Haftbefehl zu erlassen, um eine Verhandlung zu ermöglichen.
Polizei wollte Kind zur Schule bringen
Laut Landkreis haben auch schon Polizisten versucht, den Jungen abzuholen und zur Schule zu bringen. Das sei aber daran gescheitert, dass sie nicht die Wohnung hätten betreten dürfen.
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Die Schweriner Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) nannte den medienbekannten Fall eine „ganz schreckliche Situation für das Kind“. Die Mutter habe wiederholt nicht auf Kontakt seitens der Schule reagiert und das Staatliche Schulamt Schwerin mehrfach Anzeige wegen Kindeswohlgefährdung gestellt. (dpa/mp)
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