Das Festival „Jamel rockt den Förster“ im Sommer 2024.

Das Festival „Jamel rockt den Förster“ im Sommer 2024. Foto: picture alliance/dpa/Markus Scholz

Neuer Ärger für Anti-Nazi-Festival im Norden

Seit fast 20 Jahren holt ein aus Hamburg stammendes Ehepaar Bands in die mecklenburgische Provinz, um ein Zeichen gegen Nazis zu setzen. Mittlerweile treten auch Stars wie Herbert Grönemeyer, Die Toten Hosen, Die Ärzte und Deichkind bei „Jamel rockt den Förster“ auf. Doch das bundesweit bekannte Festival bekommt mal wieder Gegenwind.

Das Event im winzigen Dorf Jamel beschäftigt am Dienstag (19 Uhr) die Gemeindevertretung Gägelow (Landkreis Nordwestmecklenburg). In der Sitzung wird über die Festival-Flächen beraten. Zuletzt hatten Medien von Plänen berichtet, nach denen in diesem Jahr für die Nutzung von Gemeindeflächen für das Open Air erstmals eine Gebühr erhoben werden soll.

Gegenwind für das Festival aus der Gemeinde

Es ist nicht das erste Mal, dass die Festival-Veranstalter auf Gegenwind aus der Gemeinde stoßen. Im vergangenen Jahr waren sie wegen vermeintlicher Umweltvergehen angezeigt worden. Die Staatsanwaltschaft Schwerin hatte das Verfahren mangels Tatverdachts eingestellt.

Das Musik- und Kulturfestival „Jamel rockt den Förster“ wurde 2007 von dem aus St. Pauli stammenden Ehepaar Lohmeyer ins Leben gerufen. Es richtet sich gegen Rechtsextremismus und findet jährlich statt. Im vergangenen Jahr traten unter anderem die Fantastischen Vier und Olli Schulz auf. In der vergangenen Silvesternacht wurde das Haus der Lohmeyers angegriffen, mutmaßlich von Neonazis.

Horst und Birgit Lohmeyer setzen sich seit Jahren für mehr Demokratie in ihrem Örtchen ein. picture alliance / dpa/Jens Büttner
Horst und Birgit Lohmeyer setzen sich seit Jahren für mehr Demokratie in ihrem Örtchen ein.
Horst und Birgit Lohmeyer setzen sich seit Jahren für mehr Demokratie in ihrem Örtchen ein.

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Das Dorf in der Gemeinde Gägelow mit weniger als 40 Bewohnern gilt seit Anfang der 1990er Jahre als Hochburg der Neonazi-Szene. Der bekannte Rechtsextremist Sven Krüger hat bei der Wahl der Gemeindevertretung vergangenes Jahr die meisten Stimmen erhalten. (dpa/mp)

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