Polizisten durchkämmten das Gebiet rund um den See. Nun werden die Bewohner von Pragsdorf befragt.

Polizisten durchkämmten das Gebiet rund um den See. Nun werden die Bewohner von Pragsdorf befragt. (Foto: picture alliance/dpa/Bernd Wüstneck)

Sechsjähriger erstochen – Polizei befragt jetzt das gesamte Dorf

Nach dem gewaltsamen Tod des sechsjährigen Jungen bei Neubrandenburg ermittelt die Polizei weiter „in alle Richtungen”. Sie geht von einem regionalem Bezug aus. Erste Ergebnisse der Kriminaltechnik werden in wenigen Tagen erwartet.

Eine Woche nach dem gewaltsamen Tod eines Sechsjährigen in Pragsdorf (Mecklenburgische Seenplatte) sucht die Polizei weiter nach Tatverdächtigen. „Wir ermitteln weiter in alle Richtungen, halten es aber für wahrscheinlich, dass es „jemand mit regionalem Bezug” war”, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag in Neubrandenburg. Seit Mittwoch versuchen Beamte, alle Bewohner des 580-Seelen-Dorfes zu den Vorgängen in der Tatzeit des Gewaltverbrechens vom 14. September zu befragen.

Es gibt neue Ermittlungsansätze

Mehr als die Hälfte der Bewohner hätten sich bereits geäußert, manche auch am Donnerstag per Telefon. Ergebnisse der Befragungen wurden bisher nicht mitgeteilt, es hieß nur: Es gebe neue Ermittlungsansätze. Große Hoffnungen setzen Ermittler zudem auf die kriminaltechnischen Untersuchungen der Spuren, die an der Kleidung des getöteten Jungen und an einem Messer gefunden wurden. „Wir rechnen damit, dass bis Dienstag die ersten Ergebnisse der Kriminaltechnik bei uns ankommen”, sagte die Sprecherin. 

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Der Junge war am Nachmittag des 14. September zum Spielen zu dem Gelände an einem Badesee gegangen, aber nicht wie vereinbart nach Hause gekommen. Die Eltern meldeten ihn als vermisst. Eine Stunde später wurde das Kind mit schwersten Stichverletzungen in einer Hecke am Bolzplatz des Dorfes unweit des Sees gefunden. Trotz sofortiger Versuche, ihn wiederzubeleben, starb der Junge. Die Obduktion ergab, dass er erstochen wurde – mit einer bisher unbekannten Waffe.

Am 15. September war in einem Gestrüpp ein Messer gefunden worden, das als Tatwaffe in Frage kommen soll. Das sollen Kriminaltechniker beim LKA untersuchen und einschätzen. (dpa)

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