„Was ist das denn?“ CDU-Politiker präsentiert sich als Wolf – und erntet Spott
Es ist ein absurdes Bild: Der CDU-Landtagsabgeordnete aus Mecklenburg-Vorpommern, Thomas Diener, präsentierte sich auf Instagram in einem grauen Wolfskostüm, in dem man nur noch den unteren Teil seines Gesichts erkennen kann. Seine Mission: Im Schweriner Schloß nach Antworten zu einem angeblichen Wolfsangriff suchen. Antworten findet er nicht – bekommt dafür aber einigen Spott im Netz.
„Wolfsalarm im Schweriner Schloß“, betitelt der CDU-Politiker sein etwa einminütiges Video auf Instagram, in dem er sich auf einen Vorfall von April bezieht. Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus hatte damals Gerüchte über einen angeblichen Wolfsangriff im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte dementiert. „Wer das behauptet, verbreitet Fake-News. Was auch immer ihn dazu motiviert“, schrieb der Politiker auf der Website der Landesregierung.
Angeblicher Wolfsangriff: CDU-Politiker im Wolfs-Kostüm
„Fakt ist, dass am 19. April in meinem Haus die Meldung über einen Vorfall eingegangen ist, wonach ein wolfsähnliches Tier einen Menschen gebissen haben soll“, so Backhaus. Aufnahmen der Bissspuren am Körper der verletzten Persoen hätten bereits nahe gelegt, dass die Bisse eben nicht von einem Wolf stammen würden. DNA-Proben bestätigten noch einmal: Die Bisse stammten von einem Hund.
Das könnte Sie auch interessieren: Immer mehr Rudel: So viele Wolfsattacken wie noch nie
Einer, der das nicht akzeptieren will, ist Thomas Diener, der sich dafür jetzt sogar in Wolfschale geschmissen hat. „Wir haben versucht, in der Vergangenheit einige Informationen zusammenzutragen, auch einige Fragen zu stellen“, verkündet er, versteckt unter der Wolfspelz-Kapuze. „Minister Backhaus war nicht bereit, einige Fragen zu beantworten. Das wären Unterstellungen und Unverschämtheiten. Deshalb dachten wir, kommen wir hierher, stellen die Fragen erneut und versuchen, einige Antworten im Schloß zu ergattern.“
Danach folgen einige kurze Szenen, in denen Diener wortlos zum Schloß läuft, gegen den Fahrstuhl rempelt, versucht, sich am Snackautomaten etwas zu holen und schließlich am Schreibtisch sitzt.
„Das ist ein Mitglied des Landtages in Deutschland. Ich weiß noch nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Stimmt ab im nächsten Tweet!“, kommentierte Jonas Carstens das Video auf Twitter, der wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) ist.
Und auch die ehemalige jüngste SPD-Politikerin aus Mecklenburg-Vorpommern, Lily Blaudszun teilte Dieners Video. „Das Krümel Monster sah auch schon mal besser aus“, kommentierte ein User. „Was ist das denn?“, fragt ein anderer mit vielen Lach-Emojis. Das waren wahrscheinlich nicht die Antworten, die Diener im Schloß gesucht hatte.
Der Wolf selbst ist in Mecklenburg-Vorpommern ein heikles Thema, um das regelmäßig gestritten wird. Die einen fordern Abschussquoten, die anderen freuen sich über die Rückkehr des Tieres. Eine Gefährdung für den Menschen bestehe laut Bundesumweltministerium in der Regel nicht. (aba)