In ihrem eigenen Haus: Böller-Attacke auf norddeutsche FDP-Politikerin
Barth –
Das Wohnhaus der FDP-Politikerin Karoline Preisler in Barth (Landkreis Vorpommern-Rügen) ist am Sonnabend mit Böllern beschossen worden. Sie und ihre minderjährige Tochter ergriffen die Flucht.
Viel Solidarität ereilt Karoline Preisler. Die 48-Jährige teilte am Sonnabend über ihren Twitteraccount mit, dass sie in ihrem eigenen Haus offenbar Opfer eines Böller-Anschlags geworden ist – und ihre kleine Tochter musste alles hautnah miterleben. Die ehemalige liberale Spitzenkandidatin zur Europa-Wahl schrieb: „Die Jüngste hat es in ihrer Unschuld für ein Jugendfeuerwerk gehalten, als das Haus, sie und ich heute mit Feuerwerk beschossen wurden.”
Glücklicherweise wurden weder die Mutter noch die Tochter verletzt. Die Hintergründe des Angriffs sind noch unklar. Gut möglich allerdings, dass die Attacke mit der umstrittenen Wahl ihres FDP-Kollegen Thomas Kemmerich zum thüringischen Ministerpräsidenten zu tun hat. Nachdem sich dieser mit Hilfe der AfD zum Ministerpräsidenten wählen hatte lassen, hagelte es Kritik von allen Seiten – so kam es beispielsweise auch vor der FDP-Zentrale in Hamburg zu zahlreichen Protesten. Ein Anschlag allerdings toppt alles bisher dagewesene auf negative Art und Weise.
Auf der anderen Seite engagiert sich die FDP-Politikerin seit Jahren in der Flüchtlingshilfe und steht damit auf der Feindesliste der rechtsextremen Organisation „Nordkreuz“. Bereits in der Vergangenheit wurden Hakenkreuze auf die Wände ihres Hausflures geschmiert. Auch die Mitarbeiter der Landesgeschäftsstelle der FDP in Schwerin, mussten am Freitagmorgen Parolen an der Hauswand lesen.
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Mitgefühl über Twitter nach Böller-Angriff
Immerhin stellten sich zahlreiche Menschen nach Bekanntgabe des Zwischenfalls hinter Karoline Preisler. Reaktionen wie „Solidarität“, „Passen Sie bitte auf sich auf“ und „Ihnen viel Kraft in dieser Situation“ sind nur einige der Nachrichten, die sich unter diesem Tweet sammeln. Karoline Preisler bedankte sich noch am selben Abend öffentlich für „alle guten Wünsche“ und beteuerte, dass es ihrer Tochter und ihr selbst gut gehe. (mdo)