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Trotz Verbots: Aktivisten werfen weiter Felsen in die Ostsee

Zwei Tage nach dem Beginn der Protest-Aktion hat das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie der Umweltorganisation Greenpeace verboten, weiter Granitsteine im Meeresschutzgebiet Adlergrund östlich von Rügen zu versenken. Die Aktivisten setzen ihre Arbeit trotzdem weiter fort. 

Es handele sich um eine „Verschmutzung“, wie eine Sprecherin des Bundesamtes am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Damit verstoße die Umweltorganisation gegen das „Hohe-See-Einbringungsgesetz“, welches vorschreibt, dass keine Abfälle und andere Gegenstände oder Stoffe ins Meer eingebracht werden dürfen. 

Dies ähnele einem Fall, bei dem Greenpeace schon einmal Steine vor Sylt ins Wasser abgeworfen hatte, was auch untersagt worden war. Der Umweltverband hat nach eigenen Angaben seit dem Wochenende rund 60 Felsbrocken etwa 14 Seemeilen vor Rügen ins Wasser geworfen. 

Trotz Verbots: Protest auch am dritten Tag fortgesetzt

Greenpeace führte die Aktion indes ungeachtet der angedrohten Ordnungsstrafe fort. „Die Aktivistinnen und Aktivisten versuchen, die Artenvielfalt der Ostsee vor der Zerstörung zu retten. Ihnen dafür Strafe anzudrohen, ist absurd“, sagt Thilo Maack, Greenpeace-Meeresbiologe.

„Die Bundesregierung sollte nicht jene bestrafen, die Ökosysteme in Nord- und Ostsee erhalten wollen, sondern die rücksichtslose industrielle Ausbeutung deutscher Meeresschutzgebiete verhindern“, so Maack. 

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Mit den bis zu einer Tonne schweren Natursteinen wollen die Aktivisten nach eigenen Angaben verhindern, dass Fischer mit Grundschleppnetzen den Meeresboden „durchpflügen“ – auch wenn dies legal sei. (hb/dpa)

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